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Athen bringt Provokationen Ankaras in New York zur Sprache

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag in New York. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag in New York.

„Jeder weiß, dass man mit Griechenland nicht spielt.“ Das stellte am Dienstag (20.9.) Premierminister Kyriakos Mitsotakis während eines Radiointerviews fest. Hintergrund für diese Feststellung sind zunehmende Provokationen Ankaras in der Ägäis.

Mitsotakis vermutet dahinter einen bereits begonnen Wahlkampf im Nachbarland. Auf jeden Fall aber müsse man sich an einen Tisch setzten, reden und die jeweiligen Meinungsverschiedenheiten lösen, „ohne uns zu prügeln“.
Der Regierungschef aus Athen verweilt noch bis Freitag in New York, um an der UN-Generalversammlung teilzunehmen.
In diesem Rahmen will er seine Amtskollegen über das türkische Verhalten bezüglich der Anzweiflung der Souveränität seines Landes über griechische Ägäis-Inseln informieren. In Bezug auf eine aktuelle türkische Umfrage fügte Mitsotakis hinzu, dass 63 Prozent der Menschen in der Türkei Griechenland nicht als Bedrohung betrachten würden.
Auch Außenminister Nikos Dendias will in New York über das Thema „klarer Drohungen“ gegenüber Griechenland Auskunft geben. Vor Journalisten sprach er von einer fehlenden Verständigung mit Ankara. Der Außenminister fügte hinzu, dass die türkischen Provokationen „ein beispielloses Niveau erreicht haben“.
In New York wird sich außerdem auch der Präsident des Nachbarlandes Recep Tayyip Erdogan aufhalten. Ein Treffen mit Mitsotakis ist jedoch nicht vorgesehen.
Zu den Provokationen Ankaras zählt u. a. auch die permanent wiederholte Ansicht, dass es in Nordgriechenland eine „türkische Minderheit“ gebe. Entsprechend internationaler Verträge handelt es sich aber um eine muslimische Minderheit, der türkischstämmige Griechen, Pomaken und Roma angehören. Deren Mitglieder werden derzeit auf 130.000 geschätzt. In der Türkei hingegen leben etwa 100.000 Christen, überwiegend griechisch-orthodoxe Armenier und Syrer. Die griechische Minderheit in Istanbul zählt – nach mehreren Pogromen im letzten Jahrhundert – noch etwa 2.000 Mitglieder. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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