Die Schulden aller Bürgerinnen und Bürger – bei Banken, Steuerbehörden, Versicherungen, Gemeinden, öffentlichen Versorgungsunternehmen (Strom, Wasser usw.), Mobilfunk- und Festnetztelefongesellschaften sowie gegenüber Privatpersonen – sollen auf einer zentralen Plattform erfasst werden.
Private und öffentliche Einrichtungen werden auf diesen „Informationspool“ zugreifen können; in erster Linie soll er den Banken dienen, die so umfassender die Kreditwürdigkeit potenzieller Kunden überprüfen zu können. In den griechischen Medien wurde das Unterfangen der Regierung deswegen bereist als „Big Brother“ klassifiziert. Der gesetzliche Rahmen für die angepeilten Neuregelungen wurde bereits im März vom Kabinett gebilligt und soll demnächst in Form eines Gesetzentwurfes dem Parlament vorgelegt werden. In der Praxis kann das bedeuten, dass man künftig mit offenen Schulden nicht nur schwerlich einen Kredit erhält, sondern auch, dass sich ein Vertrag mit einem Strom- oder Mobilfunkanbieter als Ding der Unmöglichkeit herausstellt. Ein System zur Feststellung der Kreditwürdigkeit besteht in Hellas seit Jahren unter dem Namen TEIRESIAS. Hauptziel der neuen Plattform, heißt es, sei es im Wesentlichen, die Banken vor neuen Krediten zu schützen, die dann nicht bedient werden. (GZmim)