Die sechste Corona-Welle ist in Griechenland endgültig angekommen. Virologen gehen derzeit von bis zu 200.000 aktiven Covid-19-Infektionen aus. Am meisten davon betroffen sind jüngere Menschen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Besonders hoch ist die Inzidenzrate vor allem in touristischen Regionen, wie etwa auf den Inseln der Südägäis, des Ionischen Meeres, Kreta sowie der Präfektur Attika.
Am Montag (4.7.) haben sich Experten des Gesundheitsdienstes EODY angesichts der neu entstandenen Lage beraten. Das Fazit war, dass die sechste Corona-Welle durch die touristische Saison schneller nach Griechenland gekommen sei als ursprünglich erwartet; Mitte Juli erwartet man den Höhepunkt dieser Welle. Die Pandemie, so das Fazit, sei noch nicht am Ende angelangt.
In der vergangenen Woche seien die durch Covid-19-Infektionen bedingten Krankenhauseinweisungen um 50 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Todesfälle habe um 36 Prozent zugenommen. Dennoch bestehe derzeit noch relativ geringe Anspannung auf den für Covid-Patienten vorgesehenen Intensivstationen.
Gesundheitsminister Thanos Plevris erklärte am Wochenende von Kreta aus, wo er sich zu einem offiziellen Besuch befindet, dass landesweit 600 Covid-Betten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser zur Verfügung stünden; dort müssten derzeit weniger als 100 Corona-Patienten behandelt werden. Der Minister räumte gleichzeitig ein, dass das Krankenhauspersonal weiterhin unter großem Druck stehe. Ein Grund dafür sei, dass jetzt medizinische Operationen durchgeführt würden, die aufgrund der Corona-Pandemie vertagt werden mussten. (Griechenland Zeitung / eh)
