Es ist ein Fall gewesen, der die griechische Öffentlichkeit seit vierzehn Jahren beschäftigt: Nun ließ die Justiz Gnade ergehen. In dieser Woche hat ein Gericht in der mittelgriechischen Stadt Lamia entschieden, dass Epaminondas Korkoneas das Gefängnis nach elf Jahren Haft verlassen darf. Anerkannt wurden ihm vom Gericht mildernde Umstände wegen guter Führung.
Außerdem wurden ihm zwei Haftjahre erlassen, weil er im Gefängnis Arbeitsstunden abgeleistet hatte.
Am 6. Dezember 2008 hatte Korkoneas international für Schlagzeilen gesorgt, als er den damals 15-jährigen Schüler Alexandros Grigoropoulos im Athener Stadtteil Exarchia mit seiner Dienstwaffe erschossen hatte. Daraufhin brachen in Griechenland Demonstrationen aus, die vor allem in der Hauptstadt Athen an einen Aufstand erinnerten.
2019 hatte das Gericht den früheren Polizisten des vorsätzlichen Mordes für schuldig befunden. Nach der jetzigen Haftentlassung sprachen Rechtsanwälte der Vertreter des Opfers sowie Oppositionsparteien von einem voreingenommenen Prozess. (Griechenland Zeitung / eh)