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Landwirtschaft in Griechenland: Es gibt noch Verbesserungspotenzial

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Heufeld in Elassona (© Eurokinissi) Heufeld in Elassona (© Eurokinissi)

Das Fortbestehen der Landwirtschaft und ländlich geprägter Regionen liegt der großen Mehrheit der griechischen Bevölkerung überaus am Herzen – so lautet der Konsens der jüngsten Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission über die Landwirtschaft und die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU. Es ist die siebte Umfrage dieser Art seit 2007, die letzte wurde 2020 durchgeführt – für Griechenland repräsentativ befragt wurden dafür 1.013 griechische Bürger*innen.

Lebensmittelsicherheit ist gewährleistet

Als aussagekräftiges Statement gaben 73 Prozent der Befragten aus Griechenland an, das die Landwirtschaft wichtig für die Zukunft des Landes sei, ein Anstieg von 11 Prozent im Vergleich zu 2020. Warum so wichtig? – Laut der Befragung tragen Landwirte vor allem eine große Verantwortung, gesunde und nachhaltige Lebensmittel bereitzustellen (53 %), und die Bevölkerung mit hochwertiger Qualität zu versorgen (35 %).

Das scheint in Griechenland ganz gut zu laufen – im Vergleich zur Situation vor zehn Jahren sei die Sicherheit an bereitgestellten Lebensmitteln im Land laut den Befragten gestiegen (46 %), oder zumindest gleichgeblieben (41 %). Risiken, dass sich das verschlechtern könnte, sehen die Befragten vor allem in erneuten wirtschaftlichen Abschwüngen (47 %) oder einer aus diesem Grund zunehmenden Importabhängigkeit (41 %) – vor allem aber auch im Klimawandel (54 %).

Klimawandel stoppen, aber keine Preiserhöhung

Dessen Auswirkungen auf die Landwirtschaft sehen 96 % der griechischen Befragten als „sehr negativ “; 77 % plädieren dafür, dass Landwirte ihre Arbeitsweise anpassen, um dagegen anzukämpfen, auch wenn deren Wettbewerbsfähigkeit darunter leide. Allerdings ist die Mehrheit der Befragten mit 57 % nicht dazu bereit, mehr für landwirtschaftliche Produkte zu bezahlen, die auf eine solche klimafreundliche Weise erzeugt werden.

Diese Meinung spiegelt sich auch in den Fragen zur EU-Agrarpolitik wider. So sehen die Teilnehmer dieser Erhebung deren finanzielle Unterstützungen als überaus hilfreich, um die Landwirtschaft zu unterstützen – jedoch sind auch hier mehr als die Hälfte der Befragten (60 %) der Ansicht, dass die EU auch dazu beitragen sollte, angemessene Lebensmittelpreise für die Verbraucher zu gewährleisten.

Ländliche Regionen „verbesserungswürdig“

Auch den Zustand der ländlichen Gegenden schätzen die Befragten als verbesserungswürdig und fördernswert ein. Ihrer Ansicht nach werde nicht dafür gesorgt, dass die Menschen gerne dort bleiben und ihre eigenen Betriebe aufrechterhalten. Den Zustand der Umwelt empfinden zwar 89 Prozent der Befragten „sehr gut“ bis „ziemlich gut“; die übrigen Punkte sind allerdings mehrheitlich als „ziemlich schlecht“ bis schlecht“ eingestuft: dabei ging es um Bildungseinrichtungen (55 %), Gesundheitsdienste (67 %), Verkehrsanbindungen (58 %) sowie um Jobangebote (73 %).

Griechenland Zeitung / Leon Zorn

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