Die griechische und die türkische Bevölkerung teilen eine ähnliche Meinung, was den Krieg in der Ukraine, aber auch die Rolle der USA in der Region betrifft. Das geht aus dem dritten Teil einer aktuellen bilateralen Studie hervor. Zu den Zielen gehört u. a., das gegenseitige Verständnis voranzutreiben. Außerdem soll dadurch die Kooperation zwischen beiden Ländern nachhaltig gestärkt werden.
Laut dieser Erhebung vertreten 58,5 % der Griechen und 55,3 % der Türken die Meinung, dass die EU das jeweils andere Nachbarland unterstützen würde, was zum Nachteil der eigenen Heimat sei. Was eine derartige Unterstützung durch die USA betrifft, so sind 47,4 % der Griechen und 50,3 % der Türken dieser Ansicht. Hingegen glauben lediglich 26,2 % der Befragten in Griechenland und 17,6 % jener in der Türkei, dass die USA ein geeigneter Partner für die europäische Sicherheit sei. Im Gegenzug vertreten 51 % der Griechen und 47,9 % der Türken die Meinung, dass sich die USA nicht in Fragen der europäischen Sicherheit einmischen sollten, weil dadurch Spannungen und Unsicherheiten geschürt würden.
Was die wirtschaftlichen Entwicklungen betrifft, so sind 57 % der Griechen und 49,9 % der Türken der Ansicht, dass sich ihre wirtschaftliche Lage in den kommenden zwölf Monaten verschlechtern dürfte.
An der Umfrage haben sich 1.003 Personen aus Griechenland und 1.786 aus der Türkei beteiligt. Durchgeführt wurde diese in den ersten zehn Tagen des Monats Mai. Das war noch zu einem Zeitpunkt, ehe die griechisch-türkischen Beziehungen durch provokative Handlungen Ankaras und die politische Linie des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan praktisch auf Eis gelegt wurden.
Auf griechischer Seite zeichnete die Griechische Stiftung für Europäische- und Außenpolitik (ELIAMEP) verantwortlich, auf türkischer das Istanbul Policy Center (IPC). (Griechenland Zeitung / eh)