„Gemeinsam für eine politische Veränderung“. Unter diesem Motto wählten am Wochenende die Mitglieder des Zentralen Komitees des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) eine neu Parteisekretärin und ein neues Politisches Büro.
Mit Rania Svingou übernimmt außerdem erstmals eine Frau die Leitung der Parteizentrale am Athener Koumoundourou Platz. Sie war vom Parteivorsitzenden Alexis Tsipras persönlich vorgeschlagen worden; sie erhielt 77 Prozent der Stimmen.
In der Partei selbst wurde die Entscheidung für Svingou als Beweis dafür interpretiert, dass jene Genossen mit hochrangigen Posten bedacht würden, die sich durch harte Arbeit und entsprechende Kenntnisse hervortun würden. Bedingungen für den neuen Posten war, dass Svingou bei den nächsten Parlamentswahlen nicht für ein Abgeordnetenmandat kandidieren wird. Bisher war sie im Parteiresort für internationale und europäische Angelegenheiten zuständig. In einer Rede thematisierte sie die Geschlechtergleichheit und die Schwierigkeiten für Frauen, gleichberechtigt mit den Männern den wirtschaftlichen und sozialen Alltag zu meistern.
Tsipras sprach von einem „historischen Tag“; erstmals würden Frauen etwa die Hälfte der Mitglieder der Parteiführung stellen. Außerdem habe sich SYRIZA „von einer kleinen Protestpartei“, die man als „extremistisch“ verleumdet habe, zu einer „großen Volkspartei“ entwickelt. Es handle sich um eine zutiefst demokratische und gereifte Partei, die das Land führen könne.
Seinen Ausführungen zufolge sei dies „der erste Tag einer schwierigen, aber aufregenden“ Reise. Ziel sei es nun, bei den nächsten Parlamentswahlen einen „klaren Sieg“ zu erringen; die Legislaturperiode der amtierenden Regierung der konservativen Nea Dimokratia endet in einem Jahr, sämtliche Oppositionsparteien fordern jedoch einen vorverlegten Urnengang. Tsipras skizzierte eine künftige Regierung von SYRIZA mit den Worten, dass diese von vielen Frauen und jungen Menschen gestellt werden würde. Er fasste seine Vision mit den Worten zusammen: „Wir haben Träume, sind aber keine Träumer.“ (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)