Die Meinung, dass der Staat zu stark in die private Wirtschaft eingreift und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen und Reichtum verhindert, vertritt fast jeder zweite (45,4 %) Grieche. Das ergibt sich aus einer entsprechenden Erhebung des Meinungsforschungsinstituts diaNEOsis.
Etwa genauso viele Umfrageteilnehmer sind gegenteiliger Ansicht: Ihrer Ansicht nach greife der Staat nicht genügend ein und der Privatsektor könne dadurch unkontrolliert agieren. In einer vergleichbaren Umfrage von diaNEOsis, die 2019 erstellt worden war, vertrat lediglich ein Drittel der Bevölkerung diese Auffassung.
Die Frage der Bildung
Das Thema der Bildung hat für Griechen traditionell einen sehr hohen Stellenwert – auf der anderen Seite steht das öffentliche Bildungssystem oft in der Kritik. So verwundert es nicht, dass fast die Hälfte der Bevölkerung (48,8 %) ihre Kinder am liebsten auf Privatschulen schicken würde. Dieser Trend ist deutlich zunehmend: In der vergleichbaren Umfrage aus dem Jahr 2019 hatten sich 40,6 % der Befragten für eine solche Option ausgesprochen. Dabei machen die Mitarbeiter von diaNEOsis aber darauf aufmerksam, dass in der Praxis weniger als 5 % aller schulpflichtigen Kinder eine Privatschule besuchen: Wunsch und Realität klaffen also weit auseinander.
Der Besitz von Haustieren
Gefragt wurde in der Erhebung auch nach Haustieren. Mehr als vier von zehn Griechen (43 %) halten demnach mindestens ein Tier in den eigenen vier Wänden. Von ihnen wiederum sind 66,1% Hundehalter; 42 % haben eine Katze; 8,3 % einen Vogel und 3,6 % Fische. 45,3 % der Haustierbesitzer haben ihre Lieblinge „direkt von der Straße geholt“, 36,6 % haben sie entweder geschenkt bekommen oder von einer anderen Familie übernommen, 16,4 % haben sich Tiere gekauft und 11,3 % aus einem Tierheim adoptiert.
Die Umfrage wurde zwischen dem 26. Januar und dem 5. Februar durchgeführt; befragt wurden 1.254 Personen über 17 Jahre. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
Mehr dazu in der nächsten Ausgabe der Griechenland Zeitung Nr. 822, die am 4. Mai erscheint.