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Griechenland geht entschieden gegen Preiswucher vor Tagesthema

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Archivfotos (© Eurokinissi) Archivfotos (© Eurokinissi)

Griechenland ist gegenwärtig mit einer gravierenden Teuerungswelle konfrontiert. Zurückzuführen ist diese auf internationale Gegebenheiten, aber auch Phänomene von Wucherpraktiken im Inland machen den Konsumenten das Leben schwer. Die Regierung will diesen Entwicklungen mit scharfen Kontrollen sowie mit einer Intensivierung des Anbaus bestimmter landwirtschaftlicher Produkte entgegensteuern.

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Teuerung von Produkten – vor allem auch der Strompreise – sorgen in Griechenland für Besorgnis. Während des monatlich durchgeführten digitalen Treffens des Ministerrates wurde in dieser Woche festgestellt, dass es in Hellas keine Engpässe an bestimmten Produkten gebe. Es gebe „genügend Vorräte“, man müsse aber „für die Verfügbarkeit sorgen“.

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Eigene Produktion
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kündigte während dieser Sitzung seines Kabinetts Maßnahmen in Höhe von vier Milliarden Euro an. Damit soll der Inflation entgegengesteuert werden. Außerdem sollen Landwirte und Viehzüchter unterstützt werden. Die Problematik ausfallender Importe aus den Kriegsregionen in der Ukraine und aus Russland könne etwa durch alternative Handelswege beseitigt werden. Mitsotakis sagte, dass in Griechenland zusätzlich 30.000 Hektar mit Sonnenblumen bepflanzt werden könnten, wodurch knapp werdendes Sonnenblumenöl ergänzt werden könne.
Hellas hat bisher etwa 30.000 Tonnen Sonnenblumenöl aus der Ukraine importiert; die Gesamtimporte liegen in diesem Bereich bei 120.000 Tonnen. Außerdem führt Griechenland etwa 500.000 Tonnen Mais aus der Ukraine und Russland ein, der vor allem als Tierfutter verwendet wird. Alternativ könne Hellas dieses Produkt aus Rumänien, Bulgarien und Südamerika beziehen. Auch für den Ausfall von Getreide können alternative Herkunftsländer gefunden werden: Die benötigten 250.000 bis 300.000 Tonnen könnten künftig etwa aus Deutschland, Ungarn, Rumänien, Bulgarien oder auch Kanada ersetzt werden. Zudem will das Agrarministerium den Anbau der entsprechenden Produkte im Inland in den Jahren 2023 bis 2027 fördern.

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Verstärkte Kontrollen
Nicht zuletzt stellte der Regierungschef fest, dass scharfe Kontrollen des Marktes und vor allem der Supermärkte durchgeführt würden, um Phänomene von Wucherpreisen entgegenzusteuern. Vor diesem Hintergrund wurde bereits eine Geldbuße in Höhe von 647.000 Euro gegen eine Supermarkt-Kette verhängt. Bei 3.500 Kontrollen wurden bisher 850 Verstöße registriert.
Der stellvertretende Minister für Finanzpolitik Theodoros Skylakakis fügte hinzu, dass am Ende des Jahres trotz der Teuerungswelle keine wirtschaftliche Rezession, sondern ein Wachstum erwartet werde, auch wenn dieses geringer als ursprünglich bilanziert ausfüllen dürfte. Die Inflation wird auf etwa 5 % geschätzt; vor dem Krieg in der Ukraine hatten die Mitarbeiter des Ministeriums mit etwa 3 % gerechnet.

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Reaktionen der Opposition
In einem Fernsehinterview reagierte Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) mit dem Vorwurf, dass es „unkontrollierbare Wucherpreise bei der Elektroenergie“ gebe. Durch Preistreiberei sei in den vergangenen acht Monaten eine Summe von etwa 1,5 Milliarden Euro eingestrichen worden, stellte der Linkspolitiker fest.
Der Generalsekretär der kommunistischen KKE Dimitris Koutsoumpas kritisierte eine „systematische Untergrabung der griechischen Landwirtschaft“. Das habe dazu geführt, dass es keine ausreichenden Vorräte an Nahrungsmitteln gebe. Dazu zählten etwa Weizen, Tierfutter, Zucker, Fleisch und Milch. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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