Am 7. April wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine etwa zwanzig minütige Rede vor der Vollversammlung des griechischen Parlaments halten, die digital übertagen werden soll.
Dazu eingeladen hatte Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Während eines Telefongesprächs mit Selenskyj erinnerte er daran, dass Griechenland die Ukraine bereits mit Lieferungen von humanitären Hilfsgütern sowie auch mit Kriegsmaterial unterstützt habe. Selenskyj gratulierte seinem Gesprächspartner seinerseits anlässlich des Nationalfeiertages am 25. März, an dem der Beginn des Befreiungskampfes gegen die osmanische Fremdherrschaft gefeiert wird. Im Gespräch stellten die beiden Politiker auch historische Bezüge zum Griechentum im Osten der Ukraine, vor allem in Odessa, und dem Beginn der Befreiungskämpfe im Jahr 1821 her.
Begrüßt wurde die Ankündigung, dass Selenkskyi vor dem Parlament sprechen wird, von der größten griechischen Oppositionspartei SYRIZA. Sie erinnerte daran, dass man sich von Anfang an auf die Seite der Ukraine gestellt habe. Vor allem setzte man sich auch dafür ein, dass Griechenland eine aktive Rolle spielen müsse, um diesen Krieg auf diplomatischem Weg zu beenden. SYRIZA betonte jedoch auch, dass man sich von Anfang an gegen die Lieferung von Waffen an die Ukraine ausgesprochen habe. Es wurde kritisiert, dass die Parlamentsparteien über die entsprechenden Regierungsentscheidungen nicht informiert worden seien.
Auch die Bewegung der Veränderung (KinAl) zeigte sich über den Auftritt von Selenskyj im Parlament zufrieden. Die kommunistische KKE warf der Regierung vor, die griechische Bevölkerung durch ihre Aktivitäten in Gefahr zu bringen. Aus den Reihen der rechtspopulistischen Griechischen Lösung wurde kritisiert, dass es sich Regierungschef Mitsotakis zur Angewohnheit gemacht habe, das Parlament nur selten über wichtige Entscheidungen zu informieren. (Griechenland Zeitung / eh)