„Wie sehen die Griechen die griechische Revolution von 1821?“ Auf diese Frage wollte sich das Zentrum liberaler Studien (Kefim) eine Antwort verschaffen. Mit Hilfe des Meinungsforschungsinstituts Marc führt Kefim seit 2019 verschiedene Erhebungen zu diesem Thema durch.
Demnach vereint der Meilenstein der Revolution vor 201 Jahren alle Griechen unabhängig von ihrer politischen Position, Bildung oder Herkunft. 91,2 % der Befragten erkennen den „nationalen Charakter“ der damaligen Ereignisse an. Was die wichtigsten Helden dieses Befreiungskampfes betrifft, so entschieden sich 90 % für Theodoros Kolokotronis, Georgios Karaiskakis und Laskarina Bouboulina.
Gespalten ist hingegen die Bevölkerung angesichts der Rolle der Großmächte bei den damaligen Ereignissen. 38,9 % der Griechen haben den Eindruck, dass damals Russland die positivste Rolle für das Land gespielt hatte; 20,7 % votierten bei dieser Frage für Frankreich und 19,7 % für Großbritannien. Zusätzlich vertreten 58 % der Befragten die Ansicht, dass die einzelnen Teilnehmer an den damaligen Kämpfen die bestimmende Rolle für den erfolgreichen Ausgang spielten; 34 % glauben hingegen, dass der Einsatz der Großmächte maßgeblich gewesen sei. Die Mitarbeiter von Kefim kommen in einer abschließenden Analyse zum Schluss, dass die Bevölkerung besser über die historischen Ereignisse der Revolution 1821 informiert werden müsse.
Hinter der Abkürzung Kefim verbirgt sich “Kentro fileftheron Meleton – Markos Dragoumis“ (Zentrum für Liberale Studien – Markos Dragoumis). Es handelt sich um eine unabhängige nichtstaatliche und nicht an Parteien gebundene Denkfabrik. Hauptaufgabe ist die Entwicklung liberaler Gedanken und Ideen im öffentlichen Dialog und in der Politik. (Griechenland Zeitung / eh)