Am Montag beteiligte sich Griechenlands Außenminister Nikos Dendias an einer Sitzung des Rates der EU-Außenminister in Brüssel. Dabei betonte er, dass Griechenland „alles Mögliche unternehmen“ werde, um die Zukunft der griechischen Minderheit in der Stadt Mariupol in der südöstlichen Ukraine zu garantieren.
Er vertrat die Ansicht, dass die europäische Verteidigung die gesamte EU angehe und nicht nur Griechenland. Ebenfalls am Freitag war nach einer abenteuerlichen Flucht der bisherige griechische Konsul von Mariupol in Athen eingetroffen.
In einem Interview stellte der Außenminister zudem fest, dass in der Ostukraine ein Kriegsverbrechen geschehe: Mehr als 400.000 Zivilisten seien bereits seit Tagen ohne Nahrung, Wasser und Strom; darunter auch viele Bürger mit griechischen Wurzeln.
Bereits am Freitag (18.3.) hatte sich der Außenminister mit dem Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guterres beraten. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen der Krieg in der Ukraine und hier wiederum auch die Situation in Mariupol. Dendias informierte seinen Gesprächspartner über die „riesigen Schwierigkeiten und Gefahren“ für die griechische Diaspora in der betroffenen Region. Bis zum Ausbruch des Krieges lebten hier rund 150.000 Griechen.
Mariupol war 1778 von Griechen gegründet worden, die von der Krim stammten.
In Hellas halten sich derzeit knapp 13.000 Flüchtlinge aus der Ukraine auf; darunter sind auch mindestens 4.000 Minderjährige. (Griechenland Zeitung / eh)