Login RSS

Athen steht „in schwierigen Zeiten“ fest an der Seite der Ukraine Tagesthema

  • geschrieben von 
Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden vor dem griechischen Parlament. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden vor dem griechischen Parlament.

Griechenland steht „in diesen schwierigen Zeiten“ eindeutig an der Seite der Ukraine. Das machte Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Samstag (26.2.) während eines Telefongesprächs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj deutlich. In Anbetracht der Lage werde Athen jegliche Hilfe leisten, die gefordert werde.

Bisher wurden bereits zwei Transportmaschinen des griechischen Militärs mit 40 Tonnen Rüstungsgütern und medizinischem Material zur Unterstützung in die Ukraine geliefert. Im Telefonat machte Mitsotakis deutlich, dass die griechischen Konsulate in Odessa und Mariupol, wo eine große griechische Minderheit lebt, weiterhin geöffnet sind. Der Regierungschef führte außerdem ein Gespräch mit Botschafter Fangiskos Kostellenos, der nach Mariupol entsandt wurde. Dort in der Nähe waren im Zuge der russischen Angriffe zehn Mitglieder der griechischen Minderheit getötet worden.

220228 Ukraine 2 SMALL

Bereits am vorigen Freitag beteiligte sich Mitsotakis an einem digitalen Gipfeltreffen der NATO, wo er sich für die Durchsetzung von Sanktionen gegen Russland einsetzte. Er sprach von einer „unverhohlenen Verletzung des internationalen Rechtes“.
Ein Gespräch mit Selenskyj führte auch der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomäus. Letzterer wünschte seinem Gesprächspartner, dass „schon bald wieder Frieden in der Ukraine herrscht“. Außerdem drückte er seinen Beistand für die Familien der Todesopfer sowie für die Verletzten aus. Während eines Gottesdienstes am Sonntag rief das orthodoxe Kirchenoberhaupt dazu auf, dass der Krieg und jegliche Akte der Gewalt in der Ukraine gestoppt werden müssten. Seinen Beistand übermittelte Bartholomäus auch dem Bischof der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Kiewer Patriarchats, Epiphanius. – Griechenland, die Ukraine und Russland teilen den orthodoxen Glauben und fühlen sich daher in Fragen der Religion und Tradition verbunden.

220228 Ukraine 3 SMALL

Alexis Tsipras, Vorsitzender der größten griechischen Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), sprach sich für eine Beendung des Krieges in der Ukraine aus, der „einen Schritt zurück in die schlimmsten Zeiten der Geschichte“ bedeute.
Unterdessen sprach die russische Botschaft in Athen von einer angeblichen „antirussischen Propaganda“ in Griechenland. In ungewöhnlich scharfem Ton kritisierte man „diejenigen, die Russland für alles die Schuld geben“ und forderte dazu auf „sich einzukriegen“. Die griechische Seite wies diese Vorwürfe empört zurück. (Griechenland Zeitung / eh)

 

Nach oben

 Warenkorb