In Griechenland ist man wegen des Krieges in der Ukraine tief besorgt. U. a. bereitet man einen Evakuierungsplan für griechische Staatsbürger sowie Mitglieder der griechischen Minderheit aus Mariupol im Südosten des Landes vor.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Einsatz seines Militärs in den Regionen Luhansk und Donezk, wo auch Mariupol liegt, angeordnet. Das dortige griechische Konsulat wurde mit Personal gestärkt, um bei Evakuierungsvorbereitungen vor Ort besser helfen zu können.
Am Donnerstagvormittag (24.2.) hatte der Regierungsrat für Außenpolitik und Verteidigung (KYSEA) zum zweiten Mal in dieser Woche unter der Leitung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis getagt. Eines der Ziele ist es, die Energieversorgung zu gewährleisten. Offiziell wird bisher die Meinung vertreten, dass die Lage in der Ukraine die Energielieferung nach Griechenland vorerst nicht beeinträchtigen dürfte. Einkalkulieren müsse man allerdings, dass die Preise weiter in die Höhe schnellen.
Während des KYSEA-Treffens waren sich die Beteiligten darin einig, dass Sanktionen gegen Russland verhängt werden müssten. Zudem stehe Griechenland fest an der Seite der gesamten EU und der NATO; in beiden Institutionen ist Hellas langjähriges festes Mitglied. Athen machte vor allem klipp und klar deutlich, dass Moskau mit seinen militärischen Aktivitäten gegen das internationale Recht verstößt. Am Donnerstagabend wird sich Mitsotakis am EU-Krisengipfeltreffen beteiligen.
Dabei unterhält Griechenland traditionell gute Beziehungen zu Russland. Die beiden Länder verbinden Berührungspunkte in der Geschichte sowie nicht zuletzt auch die gemeinsame orthodoxe Religion.
Negative Auswirkungen könnte der Krieg in der Ukraine vor allem auch auf den Tourismus haben, in den man in diesem Sommer besonders große Erwartungen setzt. Urlauber aus Russland kommen gern nach Griechenland und sind dafür bekannt, großzügige Gäste zu sein.
Unterdessen vermeiden griechische Flugzeuge ukrainischen und russischen Luftraum. Am Donnerstag musste ein Flugzeug der Aegean Airlines, das von Athen nach Moskau unterwegs gewesen ist, aus Sicherheitsgründen auf den internationalen Flughafen „Eleftherios Venizelos“ nahe der griechischen Hauptstadt zurückkehren. (Griechenland Zeitung / eh)
