Das Wettertief „Elpis“ hat Griechenland gehörig Schach geboten. Am Montag (24.1.) blieben mehr als 1.200 Kraftfahrzeuge auf der attischen Umgehungsautobahn Attiki Odos, die als die modernste Griechenlands gilt, zum Teil bis zu 24 Stunden im Chaos liegen.
Die Insassen mussten lange ausharren, bis Hilfe kam, selbst das Militär war im Einsatz. Doch auch am Dienstagmorgen saßen noch immer 200 Personen auf der Attiki Odos fest.
Die Regierung forderte vom Straßenbetreiber Schadenersatz in Höhe von 2.000 Euro pro betroffenes Fahrzeug, was vom Unternehmen angenommen wurde. In einer Mitteilung der Attiki Odos hieß es, dass die Autobahn in den vergangenen 20 Jahren ihres Betriebs „ein Vorbild für alle“ gewesen sei. Renommierte Rechtsanwälte erklären unterdessen, dass einzelne Personen, die dort festsaßen, deutlich höhere Entschädigungen fordern könnten.
Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) erinnerte daran, dass man bereits seit Tagen mit dem Wettertief rechnen musste. Der Linkspolitiker verwies in seiner Kritik darauf, dass „zentrale Verkehrsadern der griechischen Hauptstadt schon beim ersten Schneefall“ blockiert wurden. Er fügte hinzu, dass die Attiki Odos zu einer „Falle“ für die Menschen geworden sei, weil niemand auf die Idee gekommen wäre, den Lkw-Verkehr angesichts der drohenden Schlechtwetterfront zu verbieten. Dem Regierungskabinett warf er vor, dass man dort – anstatt nach Lösungen zu suchen – anderen die Verantwortung zuspielen wolle. (Griechenland Zeitung / eh)