Die Übergabe der ersten Kampfjets des Typs Rafale in der vorigen Woche, die Athen von Frankreich gekauft hat, sorgte für scharfe Kritik seitens der Oppositionsparteien. Diese weisen vor allem daraufhin, dass die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) die Anschaffung der französischen Flugzeuge zu einer „persönlichen Bewerbung der eigenen Partei“ umfunktioniert habe.
Hinzu komme jedoch auch der Fakt, dass dies mit staatlichen Geldern zu einem Zeitpunkt geschehen sei, zu dem Griechenland und die Bürger des Landes nach einer zehnjährigen Finanz- und Wirtschaftskrise und der aktuellen Corona-Pandemie sowie mit steigenden Energiepreisen konfrontiert seien.
Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) etwa sprach von einem „parteiinternen Werbespot“ der ND auf Kosten der Bevölkerung. SYRIZA-Chef Alexis Tsipras konstatierte, dass bisher „noch keine Partei in der modernen Geschichte des Landes den Kauf von Verteidigungssystemen … in einen parteilichen Werbespot“ umgewandelt habe. Ähnlich drückt es die Bewegung der Veränderung (KinAl) aus, die lediglich ein „Propaganda-Werkzeug“ der ND ortete. KinAl-Chef Nikos Androulakis erinnerte daran, dass seine Partei die Beschaffung der Rafale im Parlament unterstützt habe, um die nationale Souveränität zu garantieren. Man müsse sich schämen, dass dieses Thema zu einem Werkzeug der Propaganda der ND genutzt worden sei. (Griechenland Zeitung / eh)