Hellas feilt kontinuierlich an seinen internationalen Beziehungen. Am heutigen Dienstag (7.12.) hält sich Premierminister Kyriakos Mitsotakis in Israel auf. Hier wird er sich mit dem neuen Ministerpräsidenten Naftali Bennett sowie mit Staatspräsident Jitzchak Herzog treffen.
In Tel Aviv wird zudem ein Dreiländertreffen gemeinsam mit Zypern durchgeführt, an dem sich auch der zyprische Präsident Nikos Anastasiadis beteiligen wird. Beobachter erwarten, dass die drei Staats- bzw. Regierungsoberhäupter über die Entwicklungen im östlichen Mittelmeer beraten werden und eine gemeinsame Deklaration zu diesem Thema veröffentlichen könnten.
Athen und Nikosia erhoffen sich dadurch einen Schulterschluss mit Israel gegenüber der Türkei, die in den vergangenen Monaten für zunehmende Spannungen in der Ägäis sorgte. Wiederholt hat Ankara mit Krieg gedroht (Casus Belli), falls Athen von international verbrieften Rechten in der Ägäis Gebrauch machen sollte, die u. a. die Hoheitsgewässer betreffen.
Weitere Rückendeckung erhofft sich Mitsotakis auch aus Russland. Am Mittwoch reist er nach Sotschi am Schwarzen Meer, wo er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen wird. Es handelt sich um das erste bilaterale Treffen mit dem russischen Staatsoberhaupt seit der Amtsübernahme von Mitsotakis im Sommer 2019. Ein geplanter Athen-Besuch von Putin im vergangenen Frühling musste aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.
Sprechen will man auch hier über die Situation im östlichen Mittelmeer sowie das internationale Seerecht, das Griechenland als Hauptargument gegenüber der Türkei ins Feld führt. Durch die Aktualisierung von Vereinbarungen soll außerdem die Durchfahrt russische Schiffe durch internationale Gewässer in der Ägäis vereinfacht werden. Auf dem Gesprächstisch liegen außerdem Kooperationen im Bereich Erdgas, Tourismus, Bildung und Kultur. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)