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Kritik an der Impfpflicht für über 60-Jährige in Hellas Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Am Dienstag (30.11.) meldete der griechische Gesundheitsdienst EODY 7.486 neue Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden. Im Ballungsgebiet Attika fielen 2.200 der durchgeführten Corona-Tests positiv aus und in der nordgriechischen Großstadt Thessaloniki 1.162.

Vor dem Hintergrund der Pandemie hatte Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Dienstag angekündigt, dass für über 60-Jährige Corona-Impfungen obligatorisch werden. Für Impfverweigerer in dieser Altersgruppe sollen ab dem 16. Januar Geldstrafen in Höhe von 100 Euro monatlich verhängt werden. Diese Beträge sollen dem Gesundheitssystem zu Gute kommen. Aus Regierungskreisen wurde anschließend bekannt gegeben, dass sich am Dienstag 6.000 über 60-Jährige für ihre erste Corona-Impfung angemeldet hätten; der bisherige Tagesdurchschnitt lag bei 2.600. Die Regierung weist außerdem darauf hin, dass es sich bei 90 Prozent der Todesfälle, die mit dem Coronavirus zusammenhängen, um die Altersgruppe der über 60-Jährigen handelt. Laut Statistik seien sieben von zehn der Patienten auf den Corona-Intensivstationen der Krankenhäuser über 60 Jahre alt und 80 Prozent von ihnen seien nicht gegen Covid-19 geimpft.
Nach der Bekanntgabe der obligatorischen Impfpflicht gab es Proteste seitens einiger Oppositionsparteien. Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) etwa warf Premierminister Mitsotakis vor, zu spät sowie nur unzureichende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus getroffen zu haben. Die Regierung trage allein die Verantwortung für den Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Die Rede war von einem „gescheiterten Ministerpräsidenten“. Die im Parlament vertretene kommunistische Partei KKE kritisierte, dass man den Bürgern individuell die Verantwortung zuschiebe und Strafen über sie verhänge. Impfungen gegen die Pandemie seien zwar notwendig, allein das sei aber noch nicht ausreichend, um das Virus im Zaum zu halten. Die drittstärkste Parlamentspartei, Bewegung der Veränderung (KinAl), stimmte dieser jüngsten Regierungsmaßnahme hingegen zu. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

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