In den griechischen Schulen gilt Masken-Pflicht; zudem müssen sich die Schüler einem Selbsttest unterziehen, um den Präsenzunterricht in der Klasse verfolgen zu können. Diese Forderungen führten in einigen Fällen zu Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Vertretern des Lehrpersonals, weil sich letztere an die gesetzlichen Vorschriften zum Schutz vor der Pandemie gehalten haben.
Zum Teil wurden dabei Lehrer auf Polizeireviere abgeführt, um den Sachverhalt zu untersuchen.
Vor diesem Hintergrund hat sich Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos mit der Führung der griechischen Polizei beraten; er stellte dabei klar, dass Lehrer nicht festgenommen werden dürften, weil sie die vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen gegen eine Ausbreitung des Coronavirus durchsetzen. Oberstes Ziel müsse es sein, die geforderten Maßnahmen in den Schulen aufrecht zu erhalten. Vor allem müsse auch die Lernatmosphäre gewahrt werden, die für einen geregelten Schulbetrieb unerlässlich sei.
Auch Bildungsministerin Niki Kerameos stellte in einem Interview klar, dass die Regierung das Lehrpersonal, das lediglich seinen Verpflichtungen nachkomme, uneingeschränkt unterstützen und beschützen werde.
In der mittelgriechischen Stadt Katerini etwa wollten Eltern durchsetzen, dass ihre Tochter die Grundschule ohne Mund-Nasen-Schutz betreten kann; andere Eltern, die sich an die Vorschriften hielten, wurden u. a. als „Kriminelle“ beschimpft. In Piräus hat ein Elternteil die Rektorin eines Gymnasiums aus ähnlichen Gründen verklagt. In Pyrgos auf der Peloponnes klagten Eltern gegen den Verantwortlichen eines Kindergartens wegen angeblicher Gründung einer kriminellen Organisation sowie wegen „Hochverrats und Quälerei“. Und in Thessaloniki forderte ein Vater Schadenersatz in Höhe von 2,7 Millionen Euro von der Rektorin. Ähnliche Klagen wurden auch in anderen Landesteilen auf dem Rechtsweg eingereicht. (Griechenland Zeitung / eh)