Die Gruppe der EU-Südstaaten (EuroMed 9) trifft sich am heutigen Freitag in Athen. Vertreten sind politische Führer der EU-Mittelmeeranrainer und Südeuropas: Griechenland, Frankreich, Spanien, Italien, Kroatien, Zypern, Malta, Portugal und Slowenien. Angereist ist auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die bereits am Donnerstag in Athen eintraf, wo sie sich mit Premierminister Kyriakos Mitsotakis zu einem Abendessen traf.
Es herrschen scharfe Sicherheitsvorkehrungen, u. a. wurde ein Demonstrations- und Versammlungsverbot über die Hauptstadt verhängt, das von sechs Uhr morgens bis Mitternacht gilt – für 19 Uhr hatten verschiedene Organisationen eine Protestkundgebung vor dem Parlament angekündigt. Weil Teile des Stadtzentrums abgeriegelt werden, müssen Buslinien des öffentlichen Naheverkehrs umgeleitet werden.
Zu den Themen, die in Athen besprochen werden sollen, gehören vor allem der Klimawandel, aber auch die Lage in Afghanistan, wobei mögliche Auswirkungen auf die EU-Flüchtlingspolitik erörtert werden. Außerdem werden Sicherheitsfragen besprochen.
Das Gipfeltreffen der EuroMed 9 findet zu einem außenpolitisch besonders kritischen Zeitpunkt statt, nachdem die „AUKUS“-Staaten – USA, Großbritannien und Australien – einen Sicherheitspakt ins Leben gerufen haben, der den Indopazifik-Raum betrifft. Vor allem in Paris war kritisiert worden, dass europäischer Partner wie Frankreich angesichts dieser Pläne ins Abseits geschoben würden – am Treffen in Athen wird auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron teilnehmen.
Noch vor dem Gipfeltreffen, das am Nachmittag in der Stavros Niarchos Stiftung beginnt, hat Mitsotakis Unterredungen mit seinen Amtskollegen aus Kroatien, Andrej Plenković, und Italien, Mario Draghi. (Griechenland Zeitung / jh)
