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Die „Lyra Griechenlands“: Trauer über den Tod von Mikis Theodorakis Tagesthema

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Archivfotos (© Eurokinissi) Archivfotos (© Eurokinissi)

Als ein „Symbol des Kampfes in schwierigen Situationen für unsere Heimat“ und als ein „Poet der Musik“ bleibt Mikis Theodorakis in der Erinnerung. Zu seinem Tod meldeten sich auch zahlreiche Politiker aus dem In- und Ausland zu Wort. Sie sprachen nicht nur von seinen musikalischen Erfolgen, sondern auch vom „Kampf für Frieden und Demokratie“ sowie vom Widerstand gegen die Diktatur.

Am Donnerstag (2.9.) ist der Komponist Mikis Theodorakis im Alter von 96 Jahren verstorben. Daraufhin ordnete Premierminister Kyriakos Mitsotakis eine dreitägige Staatstrauer an. Das bedeutet, dass die Fahnen an öffentlichen Gebäuden auf Halbmast gesetzt werden; bei öffentlichen Zusammenkünften wird eine Schweigeminute eingelegt.
Die gesamte politische Führung des Landes drückte die Trauer über den Tod des weltberühmten Komponisten aus; bereits am Donnerstagvormittag hatten sich Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou und Mitsotakis zu Wort gemeldet.
„Mikis hat unsere Seelen erleuchtet“, sagte Oppositionschef Alexis Tsipras vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) und fügte hinzu, dass er der Freiheit, der Kultur, der Kunst und der aktiven Beteiligung eine neue Bedeutung gegeben habe. Der Pressesprecher von SYRIZA Nasos Iliopoulos beschrieb Theodorakis als einen „Poeten der Musik“. In einer Mitteilung der Partei heißt es, dass sein Werk ein „musikalisches Synonym für Frieden und Demokratie“ sei.

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„Ein Teil des Volkskampfes“

Die Vorsitzende der Bewegung der Veränderung (KinAl) Fofi Gennimata stellte fest, dass das Werk von Theodorakis „immer hier sein wird, um uns zu inspirieren und uns zu vereinen, um für ein Griechenland zu kämpfen, von dem wir träumen“. Sie erinnerte daran, dass er durch seine Musik auch verschiedene griechische Dichter weltweit bekannt gemacht habe.
Die linksliberale Partei MeRA25 „verbeugte sich vor der Größe von Mikis“ und selbst die rechtspopulistische Partei „Griechische Lösung“ fand anerkennende Wort für den Verstorbenen.
Aus den Reihen der kommunistischen KKE, der Theodorakis seit seinen Jugendjahren sehr nahestand, hieß es: „Mit tiefen Emotionen und einem unaufhörlichen Applaus verabschieden wir uns von Mikis Theodorakis.“ Dabei wurde darauf hingewiesen, dass er „ein Teil des Epos des Kampfes des Volkes des 20. Jahrhunderts in Griechenland“ gewesen sei. 1978 hatte er als Bürgermeister der Stadt Athen für die Kommunisten kandidiert und 1981 und 1985 war er für die KKE ins Parlament gewählt worden.
Einer Mitteilung der Parteizentrale zufolge hatte der Verstorbene erst kürzlich ein Telefonat mit KKE-Generalsekretär Dimitris Koutsoumpas geführt. Darin soll er den Wunsch ausgedrückt haben, „diese Welt als Kommunist zu verlassen“ und dass er in Galata bei Chania auf Kreta beerdigt werden möchte, woher sein Vater stammte.
Die Präfektur Kreta kündigte an, das Haus seines Vaters, in dem er einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte, als Museum umzugestalten. Im alten Hafen von Chania gibt es bereits seit 2017 ein nach dem Komponisten benanntes Theater. Der Pankretische Verein der Freunde von Mikis Theodorakis beschrieb ihn mit großem Pathos als „Himmels-Mikis, der Größte der Griechen“, als „Geschenk Gottes“ und als „die Lyra Griechenlands“.

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„Größter Grieche des Jahrhunderts“

Auch weitere einflussreiche Politiker, wie etwa die früheren Ministerpräsidenten Jorgos Papandreou und Kostas Karamanlis würdigten den Verstorbenen. Papandreou sprach von einem „Symbol des Kampfes in schwierigen Situationen für unsere Heimat“. Karamanlis erinnerte sich an „tiefgründige Gespräche“, die er mit Theodorakis geführt hatte und beschrieb ihn als „aktiven Bürger“; seine Werke seien zudem „unsterblich“.
Die Vereinigung der Richter und Staatsanwälte verabschiedete sich „vom größten Griechen des Jahrhunderts“.

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Auch Merkel schickte einst Briefe …

Trauer über den Tod von Mikis Theodorakis gab es auch aus dem Ausland. Zypernpräsident Nikos Anastasiadis sprach vom Verlust des „ökumenischen Mikis Theodorakis“. Die staatliche Rundfunk- und Fernsehanstalt ERT erinnert an ein Interview mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel am 27. September 2011. Sie habe darin erklärt, dass sie als Schülerin Briefe an die damalige griechische Diktatur (1967-1974) mit dem Anliegen geschickt habe, Theodorakis aus der Gefangenschaft frei zu lassen. (Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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