Der neu gekürte Gesundheitsminister Athanasios Plevris entschuldigte sich am Mittwoch (1.9.) bei der jüdischen Gemeinde Griechenlands für antisemitische Statements, die er im Jahr 2009 von sich gegeben hatte. Über Facebook erklärte er, dass er die Opfer des Holocaust respektiere und sich gegen jede Form von Antisemitismus stelle.
Vor etwa einem Jahrzehnt hatte er als Rechtsanwalt für seinen Vater gearbeitet, der ein Buch über das Judentum geschrieben hatte, in dem u. a. ausgeschlossen wird, dass Juden gleichzeitig Griechen sein könnten. Auch der Holocaust wird darin geleugnet.
Zu einer Entschuldigung aufgerufen hatte der Jüdische Zentralrat Griechenlands. Dessen Mitglieder brachten ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Plevris als Gesundheitsminister alle Bürger des Landes, unabhängig der Nation, Hautfarbe oder Religion respektieren werde.
Vor allem in Thessaloniki und anderen nordgriechischen Städten lebte noch zu Anfang des Jahrhunderts eine große jüdische Gemeinde. Während der deutschen Besatzung im zweiten Weltkrieg wurde der Großteil der griechischen Juden in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet. Athen und Thessaloniki verfügen jeweils über ein jüdisches Museum, wo man über die Geschichte des Judentums in Griechenland informiert wird. (Griechenland Zeitung / eh)
