In dieser Woche statte Premier Mitsotakis der Peloponnes einen offiziellen Besuch ab. Hier traf er sich etwa mit Landwirten und Exporteuren, wobei er sich für eine direkte Verbindung mit dem Tourismus einsetzte. Außerdem besuchte er mehrere Bauprojekte.
Die Landwirtschaft ist eine der wichtigsten Säulen für das wirtschaftliche Wachstum in Griechenland. Das ist die Botschaft von Premierminister Kyriakos Mitsotakis nach einem offiziellen Besuch in Messenien und Arkadien auf der Peloponnes am Montag (19.7.). Dabei stellte er fest, dass für die Jahre 2021 bis 2027 für die griechische Landwirtschaft 19,4 Milliarden Euro aus der Gemeinsamen Europäischen Agrarkasse zur Verfügung gestellt würden. In Tripolis beteiligte er sich an einer Konferenz zum Thema der „Neuen Gemeinsamen Agrarpolitik“.
Qualität hat Priorität
Während seiner Reise über die Peloponnes konstatierte der Regierungschef, dass „wir das Spiel um die Qualität gewinnen werden“. Damit machte er darauf aufmerksam, dass Hellas nicht dadurch Gewinn erwirtschaften könne, wenn es lediglich auf die Menge bzw. auf entsprechend preiswerte Agrarprodukte setze. Gewinn könne vielmehr erwirtschaftet werden, wenn man die Qualität in den Vordergrund rücke. Dieses Modell könne man zusätzlich auch gut mit dem Tourismus und der Gastronomie vereinen. Dabei verwies Mitsotakis auf die griechische Küche und erklärte, dass diese den Gästen aus dem Ausland zusätzliche Erfahrungen und Beweggründe bieten würde, um in Hellas ihren Urlaub zu verbringen.
In diesem Sinne setzte er sich bei der Produktion griechischer Lebensmittel sowohl für einen guten Geschmack als auch für umweltfreundliche Anbaumethoden ein. Er bedauerte, dass es große Einkommensunterschiede zwischen den größeren Städten und der Provinz gebe; dies müsse sich ändern. Außerdem stellte er fest, dass neun von den dreizehn Regionen des Landes auf die Landwirtschaft angewiesen seien.
Konfrontation mit Müllproblem
Nach einem Besuch auf einer Baustelle für eine moderne Müllverwertungsanlage in der Nähe von Tripolis (Arkadien), sagte der Premier, dass hier künftig bis zu 105.000 Tonnen Abfall pro Jahr verarbeitet werden könnten. Derzeit seien mit dem Bau 860 Arbeitnehmer beschäftigt; nach der Fertigstellung der Anlage würden 260 Arbeitsplätze für die nächsten 25 Jahre entstehen. Der Gouverneur der Peloponnes Panagiotis Nikas bedauerte, dass die Region bereits seit mehr als 20 Jahren mit einem akuten Abfallproblem konfrontiert sei; das werde sich ändern.
Außerdem inspizierte Mitsotakis die Bauarbeiten im Hafen von Marathos in Messenien im Südwesten der Peloponnes. Dafür werden 5,5 Millionen Euro veranschlagt; der Hafen soll nicht zuletzt auch zur touristischen Entwicklung der Gegend beitragen.
Kooperative Arbeit
Während seines Peloponnes-Besuches traf sich Mitsotakis außerdem mit Produzenten von Süßkartoffeln und beriet mit ihnen über Exportmöglichkeiten. Mit Olivenöl-Exporteuren tauschte er sich vor allem über Ausfuhrmöglichkeiten nach Deutschland und Österreich aus. Zudem führte er Gespräche mit den Betreibern einer Konservenfabrik für Sardinen und Anchovis.
Der Minister für Agrarwirtschaft und Lebensmittel Spilios Livanos erklärte seinerseits, dass eine Milliarden Euro für den Ausbau von Bewässerungsnetzen und für Staudämme zur Verfügung stünden. Außerdem seien die digitale Transformation des Agrarsektors und die Gründung eines „Brand Names“ für hellenische Exportprodukte im Gange. Ziel des Ministeriums sei es, vor allem die jüngere Generation für die Landwirtschaft zurückzugewinnen und den biologischen Anbau voranzutreiben. Das Motto des Ministeriums laute in diesem Sinne: „Wir arbeiten gemeinsam, alle gewinnen.“ (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)