Am vergangenen Donnerstag hat in der Gegend zwischen Korinth und Athen ein verheerender Waldbrand gewütet, der erst am Wochenende unter Kontrolle der Feuerwehr gebracht werden konnte. Die Zivilschutzbehörde befindet sich angesichts der Sommersaison in erhöhter Alarmbereitschaft.
„Vor uns steht ein weiterer schwieriger Sommer.“ Das hob der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis am Montag (24.5.) während eines Treffens zum Brandschutz angesichts der bevorstehenden trockenen Jahreszeit hervor. In den Mittelpunkt rückt dabei die Region Attika, der auch die griechische Hauptstadt Athen angehört.
Mehr Informationen zum Brandschutz
Der Regierungschef erinnerte daran, dass Griechenland in der letzten Zeit generell von heftigen Wetterphänomenen heimgesucht worden sei. Erst im Februar war das Wettertief „Medea“ über das Land hereingebrochen, das mindestens vier Todesopfer forderte. Er erinnerte daran, dass damals durch die schweren Schneefälle zahlreiche Bäume umgestürzt seien, einige der Bruchschäden seien noch immer nicht beseitigt worden.
An dem digital durchgeführten Treffen beteiligten sich u. a. die Bürgermeister von elf attischen Gemeinden, die als besonders gefährdet gelten, weil dort Waldlandschaft und die jeweilige Stadtgrenze sehr dicht aneinander grenzen.
Mitsotakis betonte, dass die Bürger und die jeweiligen Landwirte besser über den Brandschutz informiert werden müssten. In diesem Zusammenhang stellte er fest, dass ein großer Teil der Wald- und Buschbrände auf menschliches Versagen zurückzuführen sei.
Der stellvertretende Innenminister Stelios Petsas informierte, dass bereits 16,9 Millionen Euro an Gemeinden im ganzen Land ausgezahlt worden seien, damit man dort weitere Maßnahmen für den Brandschutz treffen können. Für Attika seien davon 2,5 Millionen Euro vorgesehen, so Petas.
Schwere Waldbrände der letzten Jahre
Zur Sprache kam vor allem auch ein verheerender Wald- und Buschbrand auf den Bergen zwischen Korinthia und Attika, der von Donnerstag voriger Woche (20.5.) bis Sonntag (23.5.) etwa 7.100 Hektar Kiefernforst, landwirtschaftliche Nutzfläche und Gras- bzw. Buschland vernichtete. Hunderte Häuser wurden in Schutt und Asche gelegt. Mehrere Ortschaften mussten aus vorbeugenden Gründen evakuiert werden.
Besorgniserregend ist vor allem, dass dieses Feuer im Frühjahr ausgebrochen ist. Dem meteorologischen Institut der Athener Sternwarte (Meteo) zufolge handelt es sich um einen der schlimmsten Waldbrände in ganz Griechenland, die von 2000 bis 2021 verzeichnet wurden. Was die niedergebrannte Waldfläche betrifft, so sei es die größte Katastrophe des vergangenen Jahrzehnts.
Noch schlimmer waren im Jahr 2000 Waldbrände auf der Insel Samos, auf der Peloponnes, Ioannina und bei Karditsa, sowie die des Jahres 2007 auf der Peloponnes, 2008 auf Rhodos und 2018 in Ostattika. Dieser Großbrand forderte damals mehr als 100 Menschenleben. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)