In das angeschlagene Verhältnis zwischen Griechenland und der Türkei scheint diplomatische Bewegung zu kommen: Am kommenden Montag (31.5.) wird der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglou Athen einen offiziellen Besuch abstatten. Das berichteten am Dienstag (25.5.) türkische Medien.
Es handelt sich um einen Gegenbesuch, am 15. April war sein griechischer Amtskollege Nikos Dendias in offizieller Mission nach Ankara gereist. Dabei traf er sich sowohl mit Cavusoglou als auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Bei dieser Gelegenheit hatte Dendias seinen Amtskollegen „zu einem passenden Zeitpunkt“ nach Athen eingeladen. Bei der bevorstehenden Begegnung könnte eventuell ein Treffen zwischen dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und Erdogan besprochen bzw. organisiert werden. Ein geeigneter Rahmen dafür wäre am 14. Juni im Rahmen eines NATO-Gipfeltreffens.
In den Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei kriselt es heftig. Im Brennpunkt der Probleme steht die Ägäis, aber auch eine muslimische Minderheit in der nordgriechischen Region Thrakien, die von Ankara instrumentalisiert wird.
Unterdessen zeigt eine Ende Februar durchgeführte Studie, dass sich die Bevölkerung der beiden Nachbarstaaten zum großen Teil für eine friedliche Lösung einsetzt. Dem griechischen Think Tank Eliamep zufolge befürchten die Griechen einen Zwischenfall mit dem Nachbarland allerdings mehr als die Türken. Jeder Dritte Türke hingegen vertritt die Ansicht, dass im Falle eines bewaffneten Zwischenfalls die internationale Meinung zu Gunsten Griechenlands ausgerichtet sein werde. (Griechenland Zeitung / eh)
