Mit zehn Schüssen in Kopf und Brust wurde am Freitag (9.4.) ein griechischer Journalist vor seinem Haus im südlichen Athener Vorort Alimos erschossen. Bei dem Opfer handelte es sich um den erfahrenen Polizeireporter Jorgos Karaivaz, der u. a. für die privaten Fernsehsender Star und Ant1, aber auch für Rundfunkanstalten und Printmedien gearbeitete hatte.
Außerdem betrieb er eine Internetseite. Der Täter hatte insgesamt 18 Schüsse auf ihn abgefeuert, er konnte mit einem Komplizen auf einem Motorrad entkommen.
Bedroht gefühlt hatte sich Karaivaz offenbar nicht, die Polizei teilte mit, dass er weder Personenschutz noch einen Waffenschein beantragt hatte. Der 52-Jährige war verheiratet und hatte einen 19-jährigen Sohn.
Die Öffentlichkeit zeigte sich angesichts dieser Tat, die sich um die Mittagszeit ereignet hatte, schockiert. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sprach von einem „kaltblütigen Mord“ und forderte eine rasche Aufklärung.
Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen meldete sich zu Wort. Sie sprach von einer „verachtenswerten, feigen Tat“. Es gehe darum, die Pressefreiheit, die „vielleicht das Heiligste von allen“ sei, zu schützen: „Journalisten müssen sicher arbeiten können“, forderte sie.
Die griechische Journalistenvereinigung ESIEA brachte ihr tiefes Beileid zum Ausdruck. Sie rief Regierung und Polizei dazu auf, das Verbrechen aufzudecken. Gleichzeitig erinnerte sie daran, dass im Jahr 2010 der Journalist Sokratis Giolias unter ähnlichen Umständen vor seiner Wohnung im Athener Vorort Ilioupolis ermordet worden war. Dieses Verbrechen konnte niemals aufgeklärt werden. (Griechenland Zeitung / eh)