Zwei minderjährige Asylsuchende aus Afghanistan wurden am Dienstag (9.3.) wegen lebensgefährdender Brandstiftung im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt. Die Richter beriefen sich auf mehrere Videos sowie Zeugenaussagen.
Der Rechtsanwalt der beiden Minderjährigen will in Berufung gehen; die vernommenen Zeugen sollen zu einer Volksgruppe gehören, die mit jener der beiden mutmaßlichen Täter verfeindet sei, daher seien ihre Aussagen nicht glaubwürdig.
Im September 2020 war das Flüchtlingslager von Moria auf der Insel Lesbos völlig ausgebrannt. Untergebracht waren hier – in der Regel unter menschenunwürdigen Bedingungen – bis zu 20.000 Menschen, unter ihnen auch viele Kinder. Nach der Zerstörung des Lagers mussten die Asylsuchenden in ein provisorisches Lager in Strandnähe umgesiedelt werden.
Die beiden verurteilten 17-jährigen Afghanen sollen ihre Haftstrafe im Jugendgefängnis von Avlona nördlich von Athen verbüßen. Außer ihnen sind vier weitere Beschuldigte in Untersuchungshaft, die ebenfalls am Brand in Moria mitgewirkt haben sollen. Sie sind bereits volljährig, über sie soll deshalb ein anderes Gericht befinden. (Griechenland Zeitung / eh)