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Unerwarteter Rücktritt des Regierungssprechers – die Opposition hakt nach Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den bisherigen Regierungssprecher Christos Tarantilis. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt den bisherigen Regierungssprecher Christos Tarantilis.

Für die meisten Beobachter recht unerwartet trat am Sonntag (28.2.) der neue Regierungssprecher Christos Tarantilis zurück. Als Argument gab der zweifache Vater und Universitätsprofessor familiäre Gründe an.

Er erklärte, dass er weiterhin als Parlamentarier das Reform-Programm der konservativen Regierung unterstützen werde. Seine bisherigen Aufgaben übernimmt seine bisherige Stellvertreterin Aristotelia Peloni.
Die Opposition vermutet hinter dem Rücktritt – Tarantilis hatte erst vor zwei Monate den Sprecherposten übernommen – eine „politische Erschöpfung“ des konservativen Kabinetts unter Regierungschef Kyriakos Mitsotakis.
Derzeit dominieren in der griechischen Öffentlichkeit zwei Themen: Verdacht der Vergewaltigung von zwei Teenagern und sexueller Nötigung durch den früheren Leiter des Nationaltheaters Dimitris Lignadis sowie der Hungerstreik des Terroristen Dimitris Koufontinas.
Während einer Pressekonferenz hatte Tarantilis für den Rücktritt von Lignadis „persönliche“ Gründe genannt. Kulturministerin Lina Mendoni hatte hingegen erklärt, dass sie ihn dazu aufgefordert habe, nachdem die ersten Anzeigen gegen Lignadis bei Gericht eingegangen waren. Diesen Widerspruch hatte die Opposition versucht, an den Pranger zu stellen. Sie wirft außerdem Mendoni als auch Mitsotakis vor, dass Lignadis durch politische Einflussnahme den Chefposten beim Nationaltheater bekommen hatte; die üblichen Ausschreibungsverfahren seien dabei übergangen worden.
Die Regierung bestreitet das; der bisherige Theaterchef weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Inzwischen wurde bekannt, dass der Künstler bereits seit vielen Jahren mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert wurde. Dem wurde aber offenbar keine größere Aufmerksamkeit geschenkt.
Was den verurteilten Terroristen Koufontinas betrifft, so ist dessen Gesundheitszustand extrem kritisch geworden. Seit dem 8. Januar hat er keinerlei Nahrung mehr zu sich genommen; seit einigen Tagen befindet er sich zudem im Durststreik.
Nach dem freiwilligen Rücktritt von Tarantilis fordert die größte Oppositionspartei des Landes SYRIZA nun, dass auch Mendoni den Hut nehmen müsse. Die populistische Griechische Lösung erwartet sogar, dass die gesamte Regierung das Handtuch wirft. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

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