Bis die Corona-Pandemie unter Kontrolle ist, muss Griechenland noch eine Zitterpartie bewältigen. Während Virologen für weitere Kontaktbeschränkungen plädieren, setzen sich vor allem Vertreter der Wirtschaft für eine Öffnung des Marktes ein.
Am Sonntag (21.2.) meldete der griechische Gesundheitsdienst EODY 884 neue Corona-Fälle. Am Sonntag starben 25 Menschen an den Folgen. Die Zahl der Todesopfer seit Ausbruch der Pandemie vor etwa einem Jahr stieg damit auf 6.297. Was die Zahl der Corona-Patienten betrifft, die auf Intensivstationen der Krankenhäuser liegen, so handelt es sich um 326 Personen; ihr Altersdurchschnitt liegt bei 70 Jahren. 1.273 Patienten konnten seit dem Beginn der Pandemie eine Intensivstation genesen verlassen.
Am Sonntag wurden 23.139 Corona-Tests durchgeführt; das ist etwa die Hälfte jener Anzahl, die an Werktagen vorgenommen werden. 3,82 Prozent der Corona-Tests fielen am Sonntag positiv aus. Etwa die Hälfte der Neu-Infizierten befindet sich in Attika (437). 57 Menschen wurden in der zweitgrößten Stadt, Thessaloniki, positiv auf Covid-19 getestet und 79 in Achaia auf der Peloponnes: Hier ist vor allem die Hafenstadt Patras, die drittgrößte Stadt des Landes, das Zentrum der Virusinfektionen. In Larissa wurden am Sonntag 35 Personen positiv auf Covid-19 getestet und auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki waren es 17.
Der Präsident des Panhellenischen Ärztevereins Athanasios Exadaktylos schätzt ein, dass etwa acht Prozent der griechischen Bevölkerung bereits immun gegen das Coronavirus sein dürften. Gesundheitsminister Vassilis Kikilias erklärte seinerseits, dass bereits 700.000 Impfungen gegen Covid-19 durchgeführt worden seien.
Trotz dieser kleinen Erfolge wird nun vor allem im Finanzministerium Alarm geschlagen. Dort verweist man darauf, dass jeder Monat, an dem der Einzelhandel geschlossen bleibt, ein Haushaltsdefizit in Höhe von 0,7 Prozent des Bruttoinlandproduktes entstehen lasse. Von der Situation werde auch der Haushaltsplan 2022 betroffen sein, da ein nicht unbeträchtlicher Teil der erwarteten Steuereinnahmen ausbleiben dürfte. (Griechenland Zeitung / eh)