Das griechische Bildungswesen ist in Wallung geraten. Am Donnerstag (28.1.) um 13 Uhr demonstrieren Studentenverbände im Athener Zentrum gegen ein neues Bildungsgesetz. Rückendeckung erhalten die Studiosi von Lehrer- und Elternverbänden, aber auch von der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY).
Letztere bringt vor allem ihren Unmut gegen ein Demonstrationsverbot zum Ausdruck, das diese Woche von der Polizei verhängt wurde: Protestaktionen mit mehr als 100 Personen sind offiziell verboten; Beobachter gehen davon aus, dass sich am heutigen Donnerstag deutlich mehr Demonstranten versammeln dürften. Wie die Ordnungshüter auf einen solchen Fall reagieren, bleibt abzuwarten.
Die konservative Regierungspartei Nea Dimokratia argumentiert damit, dass man die Zahl der Kundgebungsteilnehmer beschränken müsse, um der Corona-Pandemie nicht Vorschub zu leisten.
Die Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken sieht das anders. Sie wirft der Regierung vor, die Pandemie auszunutzen, um die demokratischen Grundrechte einzuschränken.
Unterdessen wollen Virologen noch in dieser Woche darüber beraten, ob die höheren Schulklassen demnächst für den Präsenzunterricht öffnen dürfen; in Kindergärten und Grundschulen findet bereits der Unterricht statt. Angesichts der erneut zunehmenden Infektionen mit Covid-19 wird bereits wieder über eine erneute Schließung des Einzelhandels nachgedacht: Vertreter der Branche sind empört. (Griechenland Zeitung / eh)