Die Corona-Zahlen gehen derzeit in Hellas spürbar zurück. Nach den seit November andauernden Kontaktbeschränkungen dürfen deshalb Geschäfte des Einzelhandels am Montag unter strengen Auflagen wieder öffnen. Parallel dazu erhalten sie weiterhin Subventionen.
Die Ausbreitung des Coronavirus ist derzeit in Griechenland rückläufig. Am Sonntag (17.1.) wurden landesweit 237 neue Corona-Infektionen gemeldet; 94 davon im Großraum Attika, wo sich die Hauptstadt Athen befindet. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, mit der die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner angegeben wird, liegt derzeit bei 39,1. Zum Vergleich: Für Deutschland wird der Wert 134,4 angegeben.
Seit dem Beginn der Pandemie fielen in Griechenland 148.607 Corona-Tests positiv aus. Derzeit liegen 320 Patienten auf Intensivstationen der Krankenhäuser; ihr Altersdurchschnitt liegt bei 69 Jahren. Damit sind die verfügbaren Plätz zu 55 % ausgelastet. Am Sonntag starben 28 Menschen an den Folgen des Virus; 5.469 seit dem Beginn der Pandemie. Bisher konnten 1.030 Corona-Patienten die Intensivstation eines Krankenhauses genesen verlassen.
Die Virologen wollen die Lage für die kommenden zwei Wochen aufmerksam im Auge behalten. Sollten die Neuinfektionen nicht dramatisch zunehmen, könnten die geltenden Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie weiter gelockert werden.
Als erstes öffneten am heutigen Montag (18.1.) probeweise Geschäfte des Einzelhandels. Damit kehren etwa 140.000 Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz zurück. Bereits in einer Woche wollen die Experten darüber befinden, ob diese Öffnung aufrechterhalten werden kann. Zwar rechnet man mit einem leichten Anstieg der Neuinfektionen, gleichzeitig hofft man, dass sich die Zahlen in Grenzen halten.
Potentielle Kunden müssen ihren Vorsatz, ein Geschäft zu besuchen, unter einer SMS mit der Codenummer „2“ bei der Hotline 13033 anmelden. Die von dort elektronisch erteilte Genehmigung gilt für insgesamt zwei Stunden. Die Läden dürfen zwischen 7 und 20 Uhr sowie auch sonntags öffnen. Die zugelassene Zahl der Kunden ist dabei äußerst begrenzt und richtet sich nach der Quadratmeterzahl. Kioske dürfen ganztägig geöffnet bleiben. Die Griechische Vereinigung für Handel und Unternehmertum (ESEE) zeigt sich mit dem Trend zufrieden, vor allem, weil die Geschäfte, die jetzt öffnen, weiterhin von der öffentlichen Hand bezuschusst werden können.
Zudem hat in Hellas bereits der Winterschlussverkauf begonnen, was den Markt etwas ankurbeln dürfte. Die ESEE ruft die Konsumenten dazu auf, vor allem Geschäfte in der Nachbarschaft mit ihren Einkäufen zu unterstützen.
In Regionen, in denen aufgrund einer überdurchschnittlich hohen Covid-19-Verbreitung weiterhin Alarmstufe Rot gilt, werden die jeweiligen Geschäfte ihre potentiellen Kunden über das System „Click Away“ bedienen können: Es handelt sich dabei um eine Vorbestellung per Telefon oder Internet, wobei die Waren dann persönlich vor dem jeweiligen Geschäft in Empfang genommen werden. Mit diesem System hatte man in den letzten Wochen relativ gute Erfahrungen gemacht. (Griechenland Zeitung / eh)