Die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus haben auch in Griechenland begonnen. Die Bevölkerung wird unter dem Codenamen „Eleftheria“ vorerst mit dem Impfstoff von Pfizer/BioNTech versorgt. Als erstes sind Krankenhauspersonal und Bewohner von Altersheimen an der Reihe.
Bis Ende Januar sollen bis zu 220.000 Menschen in Griechenland gegen das Coronavirus immunisiert worden sein. Bis einschließlich Montag wurden in Hellas 5.565 Personen geimpft. Es handelt sich in erster Stelle um Krankenhauspersonal sowie um Senioren, die in Altersheimen leben. Das stellte am Montag (4.1.) der Generalsekretär im Gesundheitsministerium Marios Themistokleous fest. Er trägt für die Impfkampagne die unmittelbare politische Verantwortung. Auch der zweite Teil der Injektionen sei für diese Personen bereits gesichert, so Themistokleous. Demnach verfüge Griechenland zum jetzigen Zeitpunkt über 152.580 Impfdosen. Davon seien bis Montag bereits 24.770 in die Impfzentren gelangt. Bis zum 12. Januar sollen auch 19 Krankenhäuser auf griechischen Inseln mit dem begehrten Impfstoff versorgt worden seien.
Impfstoff „geplündert“
Für Furore sorgte jedoch am Wochenende eine Mitteilung der Gewerkschaft der Krankenhausärzte (OENGE), die von starken Verzögerungen bei der Weitergabe des Impfstoffs berichtete. Die Rede war dabei von „Regierungspropaganda“. Verschiedene Medien hatten zudem berichtet, dass mehr als hundert Regierungsmitglieder aber auch Familienangehörige von Ministern noch vor dem Krankenhauspersonal gegen Covid-19 geimpft worden seien. Der Sprecher der Oppositionspartei Bündnis der Radikalen Linken Nasos Iliopoulos sprach davon, dass Regierungsmitglieder den Impfstoff regelrecht „geplündert“ hätten. Die konservative Zeitung „Kathimerini“ ging darauf ein, dass weltweit ein großer Mangel an Injektionsnadeln bestehe, um den Impfstoff zu verabreichen. Davon sei auch Griechenland nicht ausgeschlossen.
Codename: Eleftheria / Freiheit
Die Impfaktion gegen das Coronavirus trägt in Hellas den Namen „Eleftheria“, zu Deutsch „Freiheit“, und soll damit auf jene Zeit hindeuten, die nach der Impfung eines großen Teils der Bevölkerung erwartet wird. Griechenland wird bisher mit den Impfungen von Pfizer/BioNTech versorgt. Die ersten Injektionen fanden in Hellas bereits am 27. Dezember statt. Vor laufender Kamera wurden als erstes Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou und Premierminister Kyriakos Mitsotakis geimpft.
Am 11. Januar soll auch die Internetplattform emvolio.gov.gr den Betrieb aufnehmen. Hier werden Bürger die Gelegenheit bekommen, einen Impftermin zu buchen. Menschen, die mit der modernen Informationstechnologie nicht zurechtkommen, können dies in Apotheken oder Gemeindezentren erledigen.
Bildungsministerin Niki Kerameos stellte ihrerseits fest, dass auch das Lehrpersonal noch vor anderen Bevölkerungsgruppen geimpft werden solle. (Griechenland Zeitung / eh)