Auf den Bildschirmen der Fernsehapparate in Griechenland trat am Montag (4.1.) genau um 12 Uhr mittags ein bisher eher weniger bekannter Politiker ins Rampenlicht: Christos Tarantilis, der neue Regierungssprecher. Seine erste Aufgabe war es, die von Premierminister Kyriakos Mitsotakis vorgenommene Regierungsumbildung bekannt zu geben. Sein Vorgänger im Amt des Pressesprechers Stelios Petsas ist fortan stellvertretender Minister im Innenministerium.
Die bisherigen Minister für Inneres, Panagiotis Theodorikakos, und für Arbeit und Soziales, Jannis Vroutsis, sind nicht mehr im Kabinett vertreten. An ihre Stelle rückten Makis Voridis und Kostis Chatzidakis. Voridis war bisher Chef im Ministerium für Agrarentwicklung und Lebensmittel, und Chatzidakis fungierte bis dato als Minister für Umwelt und Energie. An die dadurch frei gewordenen Stellen rückten Spilios Livanos (Agrarentwicklung/Lebensmittel) und Kostas Skrekas (Umwelt/Energie).
Unverändert bleiben die Ministerposten für Finanzen, Wachstum, Bürgerschutz, Äußeres, Gesundheit, Kultur, Tourismus, Infrastruktur, Migration, Handelsschifffahrt und Verteidigung. Die sichtbarsten Veränderungen im Bereich der stellvertretenden Minister bzw. Staatssekretäre erfolgten in den Ministerien für Bildung, Gesundheit und Arbeit.
Neue Gesichter fungieren vor allem auf Posten von Staatssekretären, etwa Angelos Syrigos (Bildung), Sofia Voultepsi (Migration), Kostas Katsafados (Schifffahrt) und Stavros Kalafatis (Makedonien/Thrakien).
Was den neuen Regierungssprecher Tarantilis betrifft, so sitzt dieser seit 2019 für die konservative Regierungspartei ND im Parlament und arbeitet seit 2017 eng mit Premier Mitsotakis zusammen. Der 47-Jährige kam in Athen zur Welt und studierte in Patras und Großbritannien.
Die Vereidigung der neuen Regierungsmitglieder erfolgt am Dienstag.
Beobachter meinen, dass Mitsotakis vor allem neue Gesichter ins Kabinett geholt hat, um damit seine Reformabsichten zu verdeutlichen. Andererseits machte er wohl auch Konzessionen an das innerparteiliche Kräfteverhältnis.
(Griechenland Zeitung / eh)