Auf der Insel Rhodos wurde am Wochenende ein Spionage-Fall aufgedeckt. Akteure waren den Erkenntnissen des griechischen Geheimdienstes EYP zufolge ein 55-jähriger Schiffskoch sowie ein 35-jähriger Mitarbeiter des türkischen Konsulats auf Rhodos.
Der Koch war auf einem Fährschiff im Einsatz, das regelmäßig zwischen Rhodos und der Insel Kastellorizo verkehrt. Seine Aufgabe soll es gewesen sein, Gespräche von Soldaten zu belauschen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Vor allem sollte er Informationen über Kriegsschiffe sammeln, die im Hafen der südöstlichen Ägäisinsel stationiert sind.
In der Meeresregion um Kastellorizo kriselte es vor allem im August. Auslöser für das Säbelrasseln war das türkische Forschungsschiff Oruc Reis, das in der Region nach fossilen Brennstoffen suchte und dabei auch die Ausschließliche Wirtschaftszone Griechenlands nicht ausklammerte. Eskortiert wurde die Oruc Reis von türkischen Kriegsschiffen. Um die Hoheitsgewässer des Landes zu schützen, machte die griechische Marine mobil.
Der festgenommene Mitarbeiter des türkischen Konsulats hatte die griechischen Sicherheitsbehörden bereits in der Vergangenheit beschäftigt. Per Facebook-Post soll er etwa zur Unabhängigkeit Thrakiens in Nordgriechenland aufgerufen haben. Er wird noch in dieser Woche seine Aussage zu Protokoll geben. Der Schiffskoch wurde von den griechischen Behörden vorerst auf freien Fuß gesetzt. Die Fährgesellschaft hat ihm fristlos gekündigt.
Beide Männer stammen aus den nordgriechischen Rhodopen und gehören der in Hellas lebenden muslimischen Minderheit an. (Griechenland Zeitung / eh)