Die Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei finden einfach kein Ende. Am 10. und 11. Dezember wird der Europäische Rat erneut u. a. über das Thema der türkischen Provokationen im östlichen Mittelmeer und über eventuelle Sanktionen beraten.
Um sich gut auf diese Sitzung vorzubereiten und um das gemeinsame Vorgehen abzustimmen, berieten sich Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und der Präsident der Republik Zypern Nikos Anastasiadis am Dienstag telefonisch.
Ankara verletzt seit dem vergangenen Sommer nicht nur immer wieder die ausschließliche Wirtschaftszone Griechenlands, sondern auch jene Zyperns; u. a. hatte die Türkei erst kürzlich mit der Wiedereröffnung des Ortes Varoscha auf Nordzypern gegen einschlägige UNO-Resolutionen verstoßen. Hinzu kommen nahezu auf täglicher Basis Verletzungen des griechischen Luftraumes durch türkische Kampfflugzeuge.
Nun fordert die Türkei in einer neuen Navtex („NAVigational TEXt Messages“) die Entmilitarisierung von sechs griechischen Inseln: Ikaria, Patmos, Chios, Samos, Limnos und Samothraki. Dabei bezieht sich Ankara auf den Vertrag von Lausanne, der im Jahre 1923 geschlossen wurde. Ausgerechnet diesen Vertrag hatte jedoch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in der jüngsten Vergangenheit mehrfach in Frage gestellt.
Außenminister Nikos Dendias warf der Türkei vor, als destabilisierender Faktor in der gesamten Region zu agieren. Er erinnerte daran, dass Ankara die Republik Zypern als Staat nicht anerkennt; Nikosia ist sowohl Mitglied der Vereinten Nationen als auch der EU. (Griechenland Zeitung / eh)
