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„Thessaloniki-Gipfel“: Ruf nach noch mehr Kooperation

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die frühere Außenministerin Dora Bakojanni, die auf dem 5. Thessaloniki Summit unmissverständlich Position gegen Donald Trump bezog. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt die frühere Außenministerin Dora Bakojanni, die auf dem 5. Thessaloniki Summit unmissverständlich Position gegen Donald Trump bezog.

Ein traditionelles herbstliches „Gipfeltreffen“, das in der nordgriechischen Metropole Thessaloniki unter möglichst lebhafter physischer Präsenz stattfinden sollte, fiel der aktuellen Corona-Lage zum Opfer, allerdings nicht ganz: Der diesjährige 5. Thessaloniki Summit fand in dieser Woche (5. und 6.11.) als Online-Veranstaltung statt.

Eröffnet wurde die Veranstaltung am Donnerstag (5.11.) mit einer Videobotschaft von Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou, unter deren Schirmherrschaft der Summit stand. Organisiert wurde dieser Event vom Industrieverband Nordgriechenland (SEBE) in Zusammenarbeit mit dem Ökonomischen Forum Delphi.
An den virtuellen Panels von Thessaloniki beteiligten sich herausragende Vertreter aus Politik, Diplomatie und Wirtschaft. Behandelt wurden dabei aktuelle Problemfelder – in der Welt, in Europa und in der Region.
Ein Thema, das nicht fehlen konnte, war der am Samstag (7.11.) beginnende Lockdown in Griechenland. Der Minister für Entwicklung und Investitionen, Adonis Georgiadis, gab sich angesichts der neuen verschärften Maßnahmen überzeugt, dass die Ausnahmesituation nach drei Wochen beendet würden und man die Weihnachtstage „in relativer Normalität“ verleben könne. Für Thessaloniki kündigte er Investitionen aus den USA an. Grundlage dafür sei ein kürzlich unterzeichnetes bilaterales Abkommen über technische und wissenschaftliche Zusammenarbeit. Dies betreffe u. a. den Technologiepark ThessINTEC, so der Minister.
Neben der Wirtschaft stand die Außenpolitik im Mittelpunkt, was auch durch prominente ausländische Teilnehmer aus dem Bereich Politik und Diplomatie unterstrichen wurde. Der namhafteste Vertreter der USA war Botschafter Geoffrey Pyatt. Er nahm auf die seit Monaten angespannte Situation mit dem östlichen Nachbarn Türkei Bezug und betonte, dass man die Bemühungen der griechischen Regierung zu einer Rückkehr zur Diplomatie vehement unterstütze. Eine Antwort auf die Lage im östlichen Mittelmeer könne weder mit provokanten Aktivitäten noch mit einem militärischen Konflikt gegeben werden. Pyatt vergaß nicht zu erwähnen, dass alle gemeinsam – USA, Hellas und die Türkei – als NATO-Mitglieder eine enge Zusammenarbeit zum Ziel haben müssten.
Die Philosophie der griechischen Außenpolitik skizzierte in seinem Beitrag der griechische Chefdiplomat Nikos Dendias. Man sei zu jeder Art von Zusammenarbeit mit den Nachbarn bereit, betonte er. „Wir schmieden keine Allianzen, die sich gegen jemand anderen richten“, erklärte der Minister. Bedingung für eine Kooperation und fruchtbare Koexistenz seien aber „die Achtung der gutnachbarschaftlichen Beziehungen und des Völkerrechts“.
Vertreter weiterer Nachbarn Griechenlands, mit denen es weniger Probleme als mit der Türkei gibt, waren ebenfalls virtuell präsent. Der wiedergewählte Ministerpräsident Nordmazedoniens Zoran Zaev betonte im seiner Intervention, dass Hellas ein wichtiger Handelspartner seines Landes sei. Eine Kooperation auf allen Ebenen sei gerade angesichts der Bekämpfung des Coronavirus notwendig. Albaniens Regierungschef Edi Rama hob die Notwendigkeit hervor, den Westbalkan Schritt für Schritt in die EU zu intergieren.
Kein gutes Haar ließ die ehemalige Außenministerin Dora Bakojanni in ihren Statements an dem noch amtierenden US-Präsidenten Donald Trump. Unter Bezugnahme auf die Wahlen der vergangenen Woche (die Auszählung der Stimmen ist noch immer nicht abgeschlossen; Anm. d. Red.) bezog sie klar Stellung für den Kandidaten der Demokraten Joe Biden. In Zusammenhang mit der seit 1974 ungelösten und für Griechenland existentiellen Zypernfrage stellte sie fest, dass sie tausendmal mehr Vertrauen in Menschen habe, die wüssten, worüber sie sprächen. Joe Biden wisse nicht nur, wo Zypern liege, sondern auch, was das Problem bei der Zypernfrage sei. (Griechenland Zeitung / rs)

 

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