Griechenland möchte seine Seegrenze zu Albanien von sechs auf zwölf Seemeilen ausdehnen. Um dieses Anliegen voranzutreiben, stattete Außenminister Nikos Dendias am Dienstag (20.10.) Tirana einen offiziellen Besuch ab. Hier traf er sich u. a. mit dem Premierminister des Landes Edi Rama sowie mit dem stellvertretenden Außenminister Gent Cakaj.
Die Politiker waren sich darin einig, dass die Lösung der Seegrenze auf Basis des internationalen Seerechtes erfolgen müsse und dass sie für beide Länder von Vorteil sein werde. Deswegen werde man sich an den internationalen Gerichtshof von Den Haag wenden, teilten Dendias und Rama mit.
Besprochen wurde auch die heikle bilaterale Beziehung zwischen Griechenland und der Türkei. Dendias erklärte im Gespräch mit der politischen Führung Albaniens, dass er sich mit einer schriftlichen Botschaft an den EU-Kommissar für Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik Oliver Varhelyi gewandt hatte. In diesem forderte er die Aussetzung der Zollunion zwischen der EU und der Türkei, solange die provokativen Aktivitäten Ankaras in der Ägäis andauern.
Über die Entwicklungen im östlichen Mittelmeer informierte Dendias am Dienstag telefonisch außerdem den Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell.
Über die heikle Situation in der Region informierte am Dienstag Griechenlands Regierungschef Kyriakos Mitsotakis seinen britischen Amtskollegen Boris Johnson während eines Telefongespräches. Die beiden Politiker besprachen außerdem Maßnahmen, die getroffen werden können, um der Pandemie des Coronavirus entgegen zu steuern. (Griechenland Zeitung / eh)