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Internationale Unterstützung für Athen angesichts türkischer Provokationen Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag (13.10.) während eines Treffens zwischen dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis (l.) und dem deutschen Außenmister Heiko Maas in Athen. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Dienstag (13.10.) während eines Treffens zwischen dem griechischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis (l.) und dem deutschen Außenmister Heiko Maas in Athen.

Griechenland genießt internationale Unterstützung, was eine Normalisierung der angespannten Beziehungen zur Türkei betrifft. Am Dienstag (13.10.) beriet sich der deutsche Außenminister Heiko Maas in Athen mit dem griechischen Premier Kyriakos Mitsotakis sowie mit seinem Amtskollegen Nikos Dendias.

Die griechische Seite machte dabei deutlich, dass man keinen Dialog mit Ankara führen werde, solange das türkische Forschungsschiff Oruc Reis in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Griechenlands vor der Insel Kastellorizo aktiv ist. Die Oruc Reis soll vorerst bis zum 22. Oktober nach möglichen Erdgasvorkommen in der Region suchen und soll sich dabei auf bis zu sechseinhalb Seemeilen der griechischen Insel Kastellorizo nähern.

Maas zeigte sich vom Verhalten der Türkei irritiert, einerseits den Dialog zu suchen und anschließen zu provokativen Aktivitäten in der Ägäis überzugehen. Vor diesem Hintergrund hatte er einen offiziellen Besuch in Ankara abgesagt, der für diese Woche geplant war. Maas stellte während seiner Unterredungen in Athen fest, dass ein konstruktiver Dialog nur in einem Klima des Vertrauens stattfinden könne.
Das Problem, das die griechische Seite gern einvernehmlich und auf Grundlage des internationalen Rechtes mit Ankara lösen möchte, ist die Festlegung der gemeinsamen Seegrenzen und der AWZ in der Ägäis. Das internationale Recht sieht vor, dass auch Inseln eine AWZ beanspruchen können. Ankara will dieses Recht nicht anerkennen und pocht auf eine davon abweichende Rechtsauslegung.
Bilaterale Gespräche zur Lösung des Problems fanden zwar bereits statt, sie wurden im März 2016 jedoch ohne Ergebnis unterbrochen. Eine Neuaufnahme gilt als Grundlage für den Beginn tatsächlicher Verhandlungen. Zwar hatte Ankara in der vorigen Woche zugestimmt, den Dialog mit Griechenland wieder aufzunehmen, und es wurde vereinbart, dass nur das Thema der AWZ behandelt werden soll. Anfang dieser Woche jedoch setzte die türkische Regierung mit der Entsendung des Forschungsschiffes Oruc Reis in Gewässer, die sich unmittelbar vor griechischen Inseln befinden, ihre Provokationen fort.
Griechenland genießt nicht nur die Unterstützung Deutschlands und der gesamten EU. Vor allem auch die USA und Kanada stärken Athen in dieser Frage den Rücken. Am Dienstag war auch der kanadische Außenminister Francois-Philippe Champagne zu einem offiziellen Besuch nach Athen gekommen. Während seiner Unterredungen mit der politischen Führung des Landes gab er das Ziel seines Landes bekannt, eine positive Rolle im östlichen Mittelmeer zu spielen, um eine Deeskalation herbeizuführen. Champagne stellte fest, dass nur der Dialog zu einer Lösung führen könne.
Auch das US-State Department meldete sich zu Wort und erklärte, dass es in dieser Situation auf der Seite Griechenlands und nicht der Türkei stehe. Bei den Ägäis-Nachbarn handelt es sich um NATO-Mitgliedsländer. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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