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Griechenlands Neofaschisten als kriminelle Organisation verurteilt Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch vor dem Athener Gerichtshof. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch vor dem Athener Gerichtshof.

Griechenlands neofaschistische Partei Chryssi Avgi („Goldene Morgenröte“) ist eine kriminelle Organisation. Dieses Urteil gab am Mittwoch (7.10.) das zuständige Athener Gericht bekannt.

Sieben Mitglieder der Parteispitze wurden wegen der Leitung einer kriminellen Organisation für schuldig befunden. Der Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation wurden elf weitere ehemalige Parlamentarier für schuldig befunden. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Dem CA-Anhänger Jorgos Roupakias droht sogar ein lebenslanger Freiheitsentzug. Er hatte den Mord an Pavlos Fyssas gestanden, einem Musiker aus der linken Szene. Weitere 15 Anhänger der faschistischen Partei wurden der Mittäterschaft für schuldig befunden. Zudem wurden all jene für schuldig befunden, die an brutalen Überfällen auf aus Ägypten stammende Fischer sowie auf Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaft PAME beteiligt waren. Die Opfer waren mit Schlagstöcken und Eisenstangen äußerst brutal zusammengeschlagen worden. Prozessbeobachter sprechen von „Sturmkommandos“, die diese Taten verübten. Das Urteil wurde von einem Teil der griechischen Presse als „historisch“ bezeichnet.
Von den insgesamt 68 Angeklagten waren am Mittwoch nur elf anwesend. Vor dem Gebäudekomplex hatten sich am Mittwoch etwa 15.000 Demonstranten eingefunden, die unter dem Motto „Sie sind nicht unschuldig“ demonstrierten.
Die Chryssi Avgi (CA) war zwischen 2012 und 2019 im Parlament vertreten – zum Teil war sie dort sogar die drittstärkste Kraft. Die Partei konnte auch im Europaparlament Sitze erlangen. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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