US-Außenminister Mike Pompeo stattete bis einschließlich Dienstag Griechenland einen dreitägigen offiziellen Besuch ab. Verdeutlicht wurde vor allem das US-amerikanische Interesse, die griechischen Pläne in den Bereichen Rüstung und Energiegewinnung zu unterstützen. Auf Kreta besuchte Pompeo zum Abschluss die archäologische Stätte von Aptera; einem wichtigen Handelszentrum im antiken Griechenland.
Es war zweifellos der politische Höhepunkt der griechischen Außenpolitik in diesem Monat: US-Außenminister Mike Pompeo hat seit dem Wochenende Griechenland einen dreitägigen offiziellen Besuch abgestattet. Auf seinem Terminkalender standen Treffen mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, aber auch mit Vertretern aus den Bereichen Energie, Außenpolitik und Landesverteidigung. Der Besuch Pompeos in Hellas endete am Dienstag (29.9.) mit einem Besuch in der archäologischen Stätte von Aptera bei Chania auf der Insel Kreta. „Ich habe die Erkundung der reichen Kulturgeschichte Kretas genossen“, teilte der Gast aus Washington im Anschluss mit. Insgesamt sprach von einem „außerordentlichen Fortschritt“ im Bereich der griechisch-amerikanischen Beziehungen. Außerdem hieß er Griechenland als „Stabilitätsfaktor in der Region willkommen“. Er erinnerte daran, dass er bereits vor einem Jahr Athen einen offiziellen Besuch abgestattet hatte. Von einem Großteil der griechischen Presse wurden die Ergebnisse der jüngsten Reise sehr positiv kommentiert.
Ehrgeizige Rüstungspläne
Hintergrund sind nicht zuletzt die griechisch-türkischen Beziehungen, die sich derzeit auf einem Tiefpunkt befinden; Ankara hat wiederholt mit der Möglichkeit eines „heißen Zwischenfalls“ in der Ägäis gedroht. Aus diesem Grund hat Athen sein Vorhaben bekundet, seine Flotte aufzubauen; ein ehrgeiziges Ziel, das die Amerikaner nicht gleichgültig lässt.
Washington zeigt jedoch auch Interesse für den Energiebereich. Griechenland ist ein idealer Standort für Investitionen in erneuerbare Energiequellen. Hinzu kommt, dass in Kürze auch Pipelines das Mittelmeerland durchqueren werden, durch die Erdgas nach Westeuropa transportiert werden soll. Pompeo begrüßte dies mit dem Hinweis, dass man damit der Energieabhängigkeit Westeuropas von russischen Lieferungen entgegensteuern könne.
In Aptera – von wo aus man auch einen Blick auf dem Hafen von Souda hat, wo ein Teil der US-Marine sowie die NATO stationiert ist – sprach Pompeo von einer „Illustration der reichen Geschichte der Insel“. In der Antike befand sich hier eines der wichtigsten Handelszentren Kretas. Begleitet wurde der Politiker aus Washington bei seinen Besichtigungen – die auch das Theater von Aptera sowie das Kloster des Heiligen Ioannis Theologos nicht aussparten – u. a. von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und Kulturministerin Lina Mendoni.
Mitsotakis hatte im Vorfeld festgestellt, dass von Souda aus gemeinsame Manöver zwischen Griechenland und den USA durchgeführt werden. Außerdem wird das Kriegsschiff USS Hershel Williams dort langfristig stationiert. Es handle sich um eines der größten US-amerikanischen Schiffe überhaupt, erklärte der Premier. Die Region im östlichen Mittelmeer beschrieb Mitsotakis als „Schlüssel für die internationale Stabilität“. Was türkische Provokationen in der Ägäis angeht, so werde Griechenland seine „souveränen Rechte verteidigen“, betonte der Regierungschef. (Griechenland Zeitung / eh)