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Bildungsministerin kündigt Maskenpflicht in den Schulen an Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Montag (24.8.) während einer Pressekonferenz von Bildungsministerin Niki Kerameos (m.). Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Montag (24.8.) während einer Pressekonferenz von Bildungsministerin Niki Kerameos (m.).

Das neue Schuljahr soll bereits in zwei Wochen beginnen. Während die Regierung Mundnasenschutz während des Unterrichts ankündigt, fordert die Opposition mehr Einstellungen von Lehrpersonal und Reinigungskräften. Parallel dazu demonstrieren Eltern und Lehrerverbände für mehr Sicherheit gegen das Coronavirus in den Schulen.

Die Schulen werden trotz Corona-Pandemie voraussichtlich am 7. September öffnen. Eine endgültige Entscheidung soll jedoch erst am 1. September getroffen werden. Das kündigte am Montag (24.8.) Bildungsministerin Niki Kerameos während einer Pressekonferenz an. Es gelte eine Maskenpflicht während des Unterrichts sowohl für Schüler als auch für Lehrer. Lediglich der Sportunterricht findet ohne Mundnasenschutz statt. In den Pausen und in Außenräumen müssen die Schüler nur im Falle von Ansammlungen großer Gruppen einen solchen Schutz tragen. Die Pausen werden je nach Schulklasse separat durchgeführt.
Kerameos äußerte die Einschätzung, dass durchschnittlich siebzehn Schüler pro Klasse die Sitzbank drücken würden. Die Ministerin kündigte vor allem auch an, dass den Schülern landesweit kostenlos Stoffmasken zur Verfügung gestellt würden. In den Grundschulen werden zudem Thermosflaschen verteilt. Feste und Feierlichkeiten, die normalerweise von der gesamten Schule begangen werden, würden separat in jedem Klassenzimmer stattfinden. Bis auf weiteres werden weder größere Schulausflüge noch Schulkongresse durchgeführt. Erlaubt sind hingegen Museumsbesuche.
Sollte ein Corona-Fall in einer Klasse auftreten, so wird dort der Unterricht digital fortgesetzt, so Kerameos. Die Schulen werden zusätzlich mit 70.000 Laptops aufgerüstet.
Kritisch äußerte sich die Opposition über die Ankündigungen von Kerameos. Aus den Reihen des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) hieß es, dass nun bewiesen sei, dass „die Regierung in den vergangenen Wochen Ferien machte“. In Kooperation mit den Gemeinden hätte man durchaus mehr Platz für Schulklassen finden und zusätzliches Lehrpersonal einstellen können, erklärte der ehemalige Bildungsminister unter SYRIZA Nikos Filis (2015-2016). Er rief die Regierung dazu auf, „ihre Verantwortung zu übernehmen“.
Aus den Reihen der Bewegung der Veränderung stellte der Sekretär für Kommunikation Panagiotis Vlachos fest, dass die Regierungspartei Nea Dimokratia Einstellungen in der Bildung nach parteiinternen Kriterien durchgeführt habe, vor allem wenn es um Stellen des Rektorats gegangen sei.
„Das neue Schuljahr soll mit dem Kampf für die Bildung und die Gesundheit der Kinder des Volkes einhergehen.“ Dies forderte die kommunistische Partei KKE nach der Ankündigung von Kerameos am Montag. „Die Regierung soll damit aufhören, überall Geld zu verschenken und es endlich für die Bildung und die Gesundheit des Volkes einsetzen“, heißt es weiter. Die Erklärung von Kerameos, dass der Durchschnitt in den Klassen bei siebzehn Schülern liege, wurde von der KKE heftig dementiert. Auch die Kommunisten rufen die Regierung dazu auf, zusätzliches Lehrpersonal in den öffentlichen Schulen einzustellen. Das gleiche gelte auch für das Reinigungspersonal, das letztendlich für die hygienischen Bedingungen in den Schulgebäuden zuständig sei. Die KKE spricht sich entschieden gegen die digitale Übertragung des Schulunterrichtes aus.
Unterdessen führen am Dienstag landesweit Lehrorganisationen sowie Elternverbände Protestaktionen durch. Damit wollen sie strengere Maßnahmen für einen sicheren Betrieb der Schulen durchsetzen. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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