Angesichts der in letzter Zeit deutlich zugenommenen Spannungen in der Ägäis versucht Athen, die Kommunikation mit Ankara zu normalisieren. Auf Initiative der griechischen Seite kam es am Freitag (26.6.) zu einem etwa 30-minütigen Telefongespräch zwischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Besprochen wurden Fragen wie die Eindämmung des Coronavirus und des Tourismus zwischen beiden Ländern. Gravierende Probleme, wie etwa die permanenten Verletzungen des griechischen Luftraumes durch türkische Kampfflugzeuge oder der Flüchtlingsstrom an der griechisch-türkischen Grenze am Evros-Fluss wurden bewusst ausgespart. Auch die Aktivitäten türkischer Bohrschiffe in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Zyperns kamen nicht zur Sprache. Beobachter werten das Gespräch dennoch als positiv, da dadurch die Kommunikationskanäle zwischen den politischen Führungsebenen beider Länder wieder geöffnet wurden. Mitsotakis und Erdogan einigten sich darauf, den gegenseitigen Kontakt zu halten. In den vergangenen Monaten hatten sich die bilateralen Beziehungen deutlich eingetrübt; zwischen Athen und Ankara herrschte größten Teils Funkstille. (Griechenland Zeitung / eh)