Bei den griechisch-türkischen Beziehungen brodelt es heftig weiter. In diesen Tagen kündigte Ankara an, in der Meeresregion südlich von Rhodos und Kreta Bohrungen nach Erdgas durchzuführen. Außenminister Nikos Dendias stellte dazu fest, dass die Türkei vorhabe sich „Schritt für Schritt“ griechische Hoheitsrechte „widerrechtlich anzueignen“.
Er erinnerte daran, dass die Rechte Griechenlands in dieser Meeresregion „auf dem Internationalen Recht und dem Internationalen Seerecht“ basieren. – „Wir werden unsere Souveränitätsrechte verteidigen“, fügte Regierungssprecher Stelios Petsas unmissverständlich hinzu.
Vorwand für die Türkei bei ihrem Vorgehen ist eine bilaterale Vereinbarung mit Libyen, die Ende vorigen Jahres getroffen wurde. In den einzelnen Festlegungen wird massiv gegen geltendes Internationales Seerecht verstoßen. So wird darin etwa eine Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) zwischen beiden Ländern festgelegt, ohne die geografische Lage von Inseln wie Kreta, Rhodos oder auch die Republik Zypern zu berücksichtigen. Beobachter meinen, dass Erdogan das Meeresthema eifrig bedient, um sein Profil im Inland zu verbessern. (Griechenland Zeitung / eh)