Unter dem englischsprachigen Slogan „Restarttourism“ will Griechenland die Corona-Pandemie in der Fremdenverkehrsbranche bekämpfen. Das teilte Tourismusminister Charis Theocharis am Mittwoch (20.5.) im Fernsehen mit. Eingebettet waren seine Ausführungen im Anschluss an eine TV-Ansprache von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, nach der sich auch Finanzminister Christos Staikouras, Arbeitsminister Jannis Vroutsis und der Minister für Entwicklung und Investitionen Adonis Georgiadis zu Wort gemeldet hatten.
Theocharis stellte klar, dass Griechenland im vergangenen Jahr 19 Milliarden Euro im Sektor des Reiseverkehrs erwirtschaftet habe. Insgesamt habe man 33 Millionen Urlaubsgäste begrüßen können. Die Branche beschäftige 360.000 Arbeitnehmer. Angesichts der Auswirkungen der Corona-Krise sei es nötig, den Tourismus „neu zu starten“.
Der Plan der Regierung beinhalte die Sicherung von Arbeitsplätzen, wobei man zugleich um den Respekt der Besucher ringe. Vor allem auch müssten die Strukturen der Gesundheitsbetreuung in den Urlaubsdestinationen gestärkt werden. Theocharis sprach außerdem von einer „Kooperation mit der gesamten Gesellschaft und mit allen involvierten Trägern“.
Campingplätze ab 1. Juni wieder geöffnet
Seinen Ausführungen zufolge wird Griechenland bereits am 25. Mai mit dem Yachttourismus beginnen. Bereits am 1. Juni können Campingplätze sowie Hotels, die im Normalfall das ganze Jahr über geöffnet haben, Besucher empfangen.
Ab dem 15. Juni dürfen schließlich alle anderen Unterkünfte wieder Gäste beherbergen; zunächst gilt dies allerdings nur für Urlauber aus insgesamt zwanzig Ländern, darunter auch Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg.
Ganz wichtig für den Tourismusminister sei es, dass man auf einen eventuellen Corona-Fall sofort entsprechend reagiere. Aus diesem Grund müsse jede touristische Unterkunft mit einem Arzt zusammenarbeiten. Zudem müsse ein unmittelbar zuständiger Koordinator für die Handhabung eines solchen Falls eingesetzt werden. In jeder Präfektur und auf jeder Insel würden entsprechende Räumlichkeiten für eine eventuelle Quarantäne eingerichtet.
Auf den Inseln werde zudem gewährleistet, dass 600 Krankenbetten für eventuelle Behandlungen bereit stünden. Auf jeden Fall müsste dem Plan zufolge jeder Corona-Patient innerhalb von zwei Stunden in die dafür vorgesehene Krankenstation transportiert werden können.
Ein weiterer wichtiger Teil des Regierungsplans sei der Inlandtourismus, so Theocharis. Dafür werde eine neue Kampagne sowie das Programm „Tourismus für alle“ gestartet. Von diesem können etwa 250.000 Angestellte im Privatsektor Gebrauch machen. Theocharis schätzte ein, dass der Inlandtourismus bis zu einer Million Übernachtungen bringen könnte. Als wichtigste Voraussetzung müsse aber das Sicherheitsgefühl für Urlauber aus dem Ausland und aus Griechenland gestärkt werden, konstatierte der Minister in seinen Ausführungen. (Griechenland Zeitung / red)