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Scharfer Protest gegen Videoaufzeichnung des Unterrichts in der Schule

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand vor einer Schule im Athener Vorort Glyfada. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand vor einer Schule im Athener Vorort Glyfada.

In Griechenland herrscht eine Kontroverse über den Schulunterricht in Corona-Zeiten. Die Regierung hatte vorige Woche eine Gesetzesnovelle verabschiedet, die vorsieht, dass das Unterrichtsgeschehen elektronisch aufgenommen werden kann, damit ihn auch Schüler verfolgen könnten, die aus gesundheitlichen bzw. vorbeugenden Gründen nicht die Schulbank drücken dürfen.

Mit Blick auf die Opposition verteidigte Regierungssprecher Stelios Petsas das Gesetz mit den Worten: „Die Regierung ist dazu entschlossen, Lösungen zu finden, statt Probleme zu suchen.“ Er verwies darauf, dass die Datenschutzbehörde die Gesetzesnovelle genehmigt habe.
Der Vorsitzende der Oppositionspartei SYRIZA und EX-Regierungschef Alexis Tsipras hatte zuvor bemängelt, dass diese Behörde vor der Gefahr digitaler Mitschnitte des Schulunterrichts in den Klassen gewarnt habe. Der Linkspolitiker betonte, dass seine Partei diese Art von Fernunterricht „nur unter bestimmten Voraussetzungen“ unterstütze. SYRIZA werde sich gegen die Installation von Videokameras in den Schulen einsetzen, stellte er klar.
U.a. brauchten auch Lehrer und Elternvertreter ihre Beunruhigung über diese Gesetzesnovelle zum Ausdruck. Ein Elternrat der mittelgriechischen Stadt Lamia sprach von „gefährlichen Aktivitäten“. Letztlich könne niemand gewährleisten, wer „hinter dem Bildschirm“ sitze und das Unterrichtsgeschehen verfolge.
In der nordgriechischen Stadt Xanthi zogen am Mittwoch (13.5.) die Lehrkräfte zu einem Protest gegen Videokameras in den Klassen auf die Straße. Auch sie stellten fest, dass sich die Datenschutzbehörde schriftlich nicht darüber geäußert habe, ob die Integrität der Schüler bei diesem Vorhaben geschützt und respektiert werde.
Unterdessen füllen sich die Schulen des Landes wieder. Am Montag (11.5.) drückten die Abschlussklassen des Lyzeums zum ersten Mal nach zwei Monaten wieder die Bänke. In der kommenden Woche folgen auch die übrigen beiden Klassen des Lyzeums sowie der drei des Gymnasiums. Zu Hause bleiben müssen bzw. dürfen jene Schüler, die selbst gesundheitliche Probleme haben oder in deren engerem Familienkreis Menschen mit Gesundheitsproblemen leben, die Corona-Erkrankung besonders gefährdet wären. (Griechenland Zeitung / red)

 

 

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