Ein Programm, das jungen Akademikern angesichts der Ausgangsbeschränkungen der Coronakrise neue Fachkenntnisse vermitteln sollte, musste in dieser Woche zurückgezogen werden. Dabei ging es um eine Finanzierung von zertifizierten Fernlernkursen für junge Wissenschaftler. Für dieses Projekt waren Gutscheine von je 600 Euro bereitgestellt worden.
Die Opposition sprach von einem „Fiasko“ und von „zweifelhafter wissenschaftlicher Qualität“. In Wahrheit würde den Berechtigten eine Zulage von 800 Euro zustehen. Das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) verortete eine „Millionen-Party mitten in einer Pandemie und einer beispiellosen Wirtschaftskrise“. Dafür müsse sich Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis rechtfertigen, so die Forderung. Es handle sich um „Pseudoprogramme“, die an fünf bis sieben Unternehmen vergeben worden seien, die dadurch die Gelegenheit erhalten hätten, 36 Millionen Euro einzukassieren, so die Kritik der Linken. Das für Arbeitsfragen zuständige SYRIZA-Mitglied Efi Achtsioglou hatte von einer „Verschwendung öffentlicher Gelder“ gesprochen. Die Fehler seien „beschämend“ und würden das Fehlen jeglicher Kontrolle ans Tageslicht bringen, stellte die ehemalige Arbeitsministerin fest.
Auch die sozialistische Bewegung der Veränderung zeigte sich über dieses Programm beunruhigt. Parteichefin Fofi Gennimata sprach von der „Aufdeckung eines Skandals“. Sie forderte Arbeitsminister Jannis Vroutsis dazu auf, seinen Rücktritt einzureichen.
Der Generalsekretär der kommunistischen Partei Griechenlands Dimitris Koutsoumbas verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die berechtigten Wissenschaftler nach Abschaffung dieses Programms die ihnen zustehende einmalige Zulage in Höhe von 800 Euro erhalten würden. (Griechenland Zeitung / red)
