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Corona-Auswirkungen auf den Tourismus und der Tag danach

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Unser Archivfoto (© Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) entstand in Stoupa auf der Peloponnes. Unser Archivfoto (© Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) entstand in Stoupa auf der Peloponnes.

„Der griechische Tourismus wird den Tag danach bewältigen.“ Das stellte der Vorsitzende des Verbandes der Griechischen Touristikunternehmen (SETE) Jannis Retsos in dieser Woche während einer Pressekonferenz fest. Hauptthema waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Reisebranche in Griechenland.

Es gehe darum, dass jene Unternehmen, die in diesem Bereich tätig seien, standhaft blieben und die Wettbewerbsfähigkeit im Vergleich zu anderen Ländern weiter ausbauen könnten. Diesem Ziel gelte vor allem die Minderung der Mehrwertsteuer für die Unternehmen, so Retsos. Auch die weitere Etablierung der „Markenqualität“, die den Urlaub in Griechenland betreffe, spiele dabei eine wichtige Rolle.
Der Experte räumte dabei ein, dass das zweite Quartal mehr oder weniger verloren gegangen sei. Der Schwerpunkt müsse nun auf die Monate ab August und bis November gelegt werden. Er betonte, dass vor allem auch Urlauber aus dem Inland einen Beitrag leisten könnten, um der Branche unter die Arme zu greifen. Einheimische Urlauber würden etwa zehn Prozent des Marktanteils bestreiten. Auch Touristen aus Ländern, die besonders wenig von der Pandemie betroffen waren, könnten den Markt im Lot halten, so Retsos. Namentlich nannte er Zypern, Israel, aber auch den Balkan. Von der Halbinsel würden jedes Jahr zehn Millionen Urlauber mit ihren eigenen Verkehrsmitteln nach Griechenland kommen, erklärte der SETE-Chef.
Die fünf Länder, aus denen die meisten Touristen nach Griechenland kommen, seien besonders hart von der Corona-Krise betroffen: Italien, Frankreich, Großbritannien und die USA. Einzige Ausnahme bilde Deutschland, so Retsos.
Der Tourismus-Experte hob hervor, dass die Angestellten der Zunft weiterhin Unterstützung von der Regierung benötigen würden. Die ersten Hotels könnten erst im Juni öffnen, man könne aber keineswegs erwarten, dass dies alle Unternehmen betreffe. Es müsse zudem noch ein strenges Protokoll festgelegt werden, damit die hygienischen Vorschriften aufrecht erhalten blieben. Ein möglicher Corona-Fall in einem Hotel wäre das schlimmste Szenario, so Retsos. Das Personal müsse entsprechend eingeschult und die Hotel-Räume müssten regelmäßig desinfiziert werden. Das gelte sowohl für die Gästezimmer als auch alle gemeinnützigen Räumlichkeiten.
Der SETE-Chef schätzte ein, dass die Branche eine Unterstützung in Höhe von bis zu zwei Milliarden Euro benötigen werde. Er schloss aus, dass die Höhe der Einnahmen von 18 Milliarden Euro, wie sie im letzten Jahr erwirtschaftet wurden, erreicht werden könnte. Retsos vertrat zudem die Ansicht, dass es mindestens drei Jahre dauern werde, ehe der Tourismus wieder das Niveau des Jahres 2019 erreichen könne. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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