Während Griechenland bisher gute Erfolge bei der Eindämmung des Coronavirus erzielen konnte, warnt die Opposition vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen.
Am Montag (6.4.) stellte der frühere Regierungschef und Vorsitzende der Partei Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) sein Programm unter dem Titel „Wir halten uns auf den Beinen“ vor. Dieses soll auf mehr als 20 Milliarden Euro basieren, die während seiner Regierungszeit (2015-2019) angespart werden konnten. Unterstützt werden sollen damit in erster Linie das Gesundheitswesen, aber auch die Unternehmen sowie deren Mitarbeiter, die durch die Coronakrise in Mitleidenschaft gezogen werden. Tsipras warnte vor allem, dass die Arbeitslosigkeit nicht wieder in die Höhe schnellen dürfe, gleichzeitig dürften aber auch die Löhne nicht erneut gekürzt werden. Vor allem müsse darauf geachtet werden, dass der private Konsum nicht erneut einbreche, so der Ex-Regierungschef. Er gab zu bedenken, dass andere EU-Länder bis zu 20 Prozent ihres Bruttoinlandproduktes für die Bekämpfung des Coronavirus ausgeben würden.
Offenkundig sei natürlich, dass der Schutz von Menschenleben in dieser Krise oberste Priorität habe. Daher müsse auch das Gesundheitssystem ohne Zögern gestärkt werden. Für diesen Zweck müssten nicht weniger als eine Milliarde Euro investiert werden, betonte der Oppositionschef. Weitere 13 Milliarden Euro müssten für die Unterstützung der Unternehmen, Arbeitnehmer und allgemein in die Gesellschaft fließen. Weitere 12 Milliarden Euro müssten zur Gewährleistung der Liquidität ausgegeben werden. Griechenland, so stellte Tsipras warnend fest, dürfe „nicht von der Pandemie in einen wirtschaftlichen Zusammenbruch stürzen“.
Regierungssprecher Stelios Petsas antwortete darauf, dass die Regierung jeden Vorschlag auswerte. Er stellte jedoch fest, dass SYRIZA leider nicht in Betracht gezogen habe, dass die öffentlichen Einnahmen, etwa durch ausgefallene Steuern, wegen der Coronakrise um 12 Milliarden Euro zurückgegangen seien. (Griechenland Zeitung / eh)