Aufgrund der strengen Ausgangsbeschränkungen breitet sich das Coronavirus in Griechenland offenbar langsamer aus als zunächst befürchtet. Am Montag wurden 20 Neuinfektionen gemeldet; damit stieg deren Zahl auf 1.755.
Insgesamt wurden bisher 26.193 Personen auf das Virus getestet. Einschließlich der sechs Menschenleben, die Covid-19 am Montag forderte, sind bisher 79 Personen in Griechenland daran gestorben. 90 Patienten befinden sich auf Intensivstationen. Wie ein Sprecher der Regierung andeutete könnten die strikten Ausgangsbeschränkungen Anfang Mai gelockert werden. In der ersten Phase würden die Geschäfte des Einzelhandels und Schulen wieder geöffnet werden. Der Staatssekretär für Krisenmanagement im Bürgerschutzministerium Nikos Chardalias rief während einer Pressekonferenz am Montag die griechische Bevölkerung dazu auf, sich strikt an die von der Regierung verhängten Maßnahmen zu halten und nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren. Er wiederholte, dass der April der schwierigste Monat bei der Bekämpfung des Virus werde. Er erinnerte daran, dass das diesjährige orthodoxe Osterfest (19.4.) von zu Hause aus gefeiert werden müsse. Chardalias stellte zudem fest, dass auch die Heilige Synode, das höchste orthodoxe Kirchenorgan, die Gläubigen dazu aufgerufen habe, den Gotteshäusern fern zu bleiben. Der Staatssekretär fasste zusammen: „Dieses Jahr werden wir von zu Hause aus beten.“ Seit der Einführung der Ausgangsbeschränkungen hat die griechische Polizei 21.308 Strafzettel wegen Übertretungen ausgestellt. Am Montag war die Quarantäne für zwei Dörfer in Nordgriechenland aufgehoben worden. Die Ausgangssperre in dem von Pomaken besiedelten Dorf Echinos bei Xanthi musste hingegen aus Sicherheitsgründen um weitere sieben Tage verlängert werden. (Griechenland Zeitung / jh, eh)