Die Auswirkungen des Coronavirus machen sich langsam aber sicher auch in der griechischen Wirtschaft bemerkbar. Am Montag (9.3.) kündigte Finanzminister Christos Staikouras Maßnahmen an, die negativen Entwicklungen entgegensteuern sollen.
Diese basieren auf vier Ecksäulen. Als erstes soll die Bevölkerung besser informiert werden. Auch sollen elektronische Finanztransaktionen gefördert werden, damit etwa die Bürger nicht in direkten Kontakt mit Behörden treten müssen. Zweitens soll das staatliche Gesundheitssystem einen Zuschuss in Höhe von 15 Millionen Euro erhalten, um dringend benötigtes Material beschaffen zu können, wie etwa Atemschutzmasken.
Der dritte Schwerpunkt betrifft den Schutz der Arbeitnehmer. So können unter bestimmten Bedingungen die Zahlungen der Arbeitgeberbeiträge für die Sozialversicherung ausgesetzt werden. Zudem sollen Unternehmen, die aufgrund des Coronavirus ihre Aktivitäten auf Eis legen mussten, das Recht erhalten, die Entrichtung der fälligen Mehrwertsteuer um bis zu vier Monate zu verzögern. Letzteres gilt auch für ausstehende Zahlungen gegenüber der Finanzbehörde (DOY). Vor allem aber sollen Initiativen auf europäischer Basis ergriffen werden.
Staikouras schätzte ein, dass die Folgen des Virus in der griechischen Wirtschaft zwar vorübergehend, jedoch härter als ursprünglich erwartet, sein würden. Durch die weltweite Ausbreitung würden sich bereits jetzt negative Auswirkungen für den Tourismus abzeichnen, etwa durch Stornierungen von Buchungen aus China. Sollte die Ausbreitung des Virus nicht schon bald eingedämmt werden, müssten auch andere Wirtschaftszweige Defizite hinnehmen. Der Minister nannte vor allem den Bereich des Handels: sowohl Export als auch Import. Experten meinen, dass sich die Verluste für die griechische Wirtschaft zwischen 500 Millionen und zwei Milliarden Euro belaufen dürfte. (Griechenland Zeitung / eh)